Die übertragende Auflösung und das Squeeze-out gemäß §§ 327 a ff. AktG dienen dem Ausschluss von Minderheitsaktionären, wobei die übertragende Auflösung einen entscheidenden Vorteil bietet: Minderheitsaktionäre mit Anteilen über 5 % oder 10 % des Stammkapitals können ausgeschlossen werden. Die Grenzen ergeben sich aus den erforderlichen Beschlussmehrheiten und dem verfassungsrechtlichen Bestandsschutzinteresse der Minderheitsaktionäre. Die umfassende Betrachtung der übertragenden Auflösung ermöglicht es dem Leser, deren Sinnhaftigkeit im konkreten Fall zu beurteilen und die Rechte der betroffenen Minderheitsaktionäre zu wahren. Besonders relevant ist das Zusammenspiel von Anfechtungsklage, Spruchverfahren und Schadensersatzansprüchen. Neu sind die Überlegungen zu den verfassungsrechtlichen Grenzen, insbesondere wenn Minderheitsgesellschafter Einfluss auf die Unternehmensführung haben, was ihnen verfassungsrechtlichen Schutz gewährt. Der Autor beleuchtet verschiedene Interessenabwägungen aus unterschiedlichen Rechtsgebieten, wobei der Umfang des Anteilseigentums entscheidend für bestimmte Rechtsfolgen ist. Zudem wird die übertragende Auflösung der GmbH behandelt, ein Thema, das in der Literatur bislang wenig Beachtung fand, obwohl die erste Entscheidung des Bundesgerichtshofs zur übertragenden Auflösung diese Rechtsform betraf. Der Autor präsentiert dogmatisch fundierte und überzeugende Ergebnisse zu diesem Thema.
Marcel Gromm Orden de los libros

- 2016