Die sozialwissenschaftliche Dissertation untersucht den aktuellen DIY-Trend, insbesondere den Handarbeitstrend. Sie analysiert die individuellen und gesellschaftlichen Beweggründe, die Menschen dazu bringen, wieder zu nähen und zu stricken, alte Dinge aufzuwerten oder kreativ tätig zu sein. Dabei werden Aspekte wie der Wunsch nach Einzigartigkeit, die Abgrenzung von anderen, das Bedürfnis nach Gemeinschaft und die Freude an praktischer Arbeit betrachtet. Zudem wird die Verbindung zwischen Handarbeit und einer nachhaltig orientierten Lebensweise thematisiert. Die Untersuchung stützt sich auf ein bereichsspezifisches Lebensstilkonzept, das individuelle, gemeinschaftliche und gesellschaftliche Ebenen einbezieht. Nach einer historischen Analyse der Handarbeit und einer Literaturschau werden zwölf problemzentrierte Interviews mit Freizeit-Handarbeitenden durchgeführt. Die Ergebnisse bestätigen die Annahmen der Forschung: Alle drei gesellschaftlichen Ebenen sind relevant für die Affinität zur Handarbeit. Individuelle Erfahrungen und Motivationen sowie Gemeinschaft und Vernetzung spielen eine bedeutende Rolle. Die Arbeit zeigt zudem, dass historische Brüche die heutige Bedeutung der Handarbeit prägen. Handarbeit und DIY werden als soziale Innovationen wahrgenommen und können das Bewusstsein für nachhaltige Lebensweisen fördern.
Ulrike Sylla Libros
