Die Frage der Strafbarkeit durch Unterlassen von Maßnahmen zur Verhinderung von Schädigungen Dritter durch gefährliche Sachen beschäftigt seit langem Rechtsprechung und Wissenschaft. Gerichte und Literatur sind sich weitgehend einig, dass eine Garantenstellung für sächliche Gefahrenquellen unabhängig von einer Vorhandlung existiert. Die Begründung und Reichweite dieser Garantenstellungen beim unechten Unterlassungsdelikt bleibt jedoch ungelöst, und die Legitimation sowie Abgrenzung zur Gefahrquellenverantwortlichkeit sind umstritten. Oft werden mögliche Anknüpfungspunkte der Verantwortlichkeit ohne klare Begründung aufgezählt, was zu inkonsistenten Entscheidungen führt. Diese Untersuchung widmet sich der theoretischen Grundlage der Gefahrquellenverantwortlichkeit. Nach einer Einführung in die Garantenstellung beim unechten Unterlassungsdelikt wird erörtert, welcher Raum für eine Garantenstellung aus Verantwortlichkeit für gefährliche Sachen besteht. Der Maßstab zur Untersuchung der Tragfähigkeit der Theorien zur Begründung der Gefahrquellenverantwortlichkeit wird aufgezeigt, indem die relevanten Anforderungen aus Verfassung und einfachem Gesetz dargestellt werden. Der Kern der Publikation liegt in der Systematisierung und Untersuchung dieser Theorien. Zunächst wird der jeweilige Anknüpfungspunkt für die Verantwortlichkeit besprochen und anhand von Beispielsfällen auf praktische Ergebnisse überprüft. Die Untersuchung schließt m
