Bucketbook
Seven Sleepers
Seven Sleepers
Über 90 Zeichnungen, von denen der Künstler hier eine Auswahl zusammengestellt hat, entstanden während Sakir Gokcebag s dreimonatigem Stipendienaufenthalt in Stein am Rhein. Diesen täglichen Arbeitsauftrag hatte sich der Künstler erteilt. Diese Zeichnungen sind deshalb wie ein Tagebuch lesbar: Als kryptische Notizen, Erinnerungszeichen und Bewegungsmuster zeigen sie Stationen zwischen kontrollierter Übung und spontanem Impuls. Die frei gewählte Beschränkung auf das Wesentliche, auf einfache zeichnerische Mittel - Stift und Papier - ist eine Rückkehr zu den Ursprüngen der Kunst, die auch für das künstlerische Selbstverständnis von Sakir Gokcebag fundamental ist. Dabei sind serielles und modulares Ordnungsdenken im Sinne der Minimal Art konzeptionelle Grundlagen all seiner Werke. Auf seiner Suche nach einer universellen Formensprache, ist es jeweils eine Form, die er durch verschiedene relationale Verknüpfungen und durch Reihen- und Gruppenbildungen fokussiert. In seinen Tagebuchzeichnungen umkreist der Künstler auf die gleiche Weise Tag für Tag ein anderes Formenrepertoire. Mit seinen abstrakten Arbeiten wirft der Künstler fundamentale Fragen auf, wie nach dem Verhältnis des Teils zum Ganzen, nach der Stabilität oder Fragilität von Ordnungssystemen und Regeln. Sakir Gokcebag übersetzt Alltägliches in Abstraktes und umgekehrt. Er besetzt dabei das Spannungsfeld von Fläche und Form, Linie und Körper, Stereotyp und Diversität.
The Ordinary Becomes Extraordinary Works from Sakir Gökçebağ (born in 1965 in Denizli, Turkey, lives and works in Hamburg) are characterized by their lightness, simplicity, and their very special sense of humor. They predominantly consist of everyday objects, including umbrellas, carpets, and shoes, which have been cut up, rearranged, reassembled, and reproduced in various constellations in open spaces. In doing so, the artist refers to the ornamental form, memory, and the fragility of perception, which are connected to the objects presentation in their materiality as well as language and image. The artist has become particularly well known for his sculptures and installations. In these, he stages various materials of banal items quite outside of their usual function, thus, transforming the familiar into the unfamiliar. As a result of both spontaneity and discipline, they are simple yet complex. Rooted in reality and avoiding established roles, the work of Sakir Gökçebağ is simultaneously playful and thoughtful. Thereby, it calls for the questioning of daily routines and encourages viewers to peek behind the perceived normal. The monograph presented here includes a selection of works exhibited in various exhibitions between 2014 and 2017. Texts by Barbara Auer and Bettina Schönfelder.