Als Wiener Fußballerinnen einzig in der Welt waren
Die Autoren haben seltenes historisches Bildmaterial zum Thema Frauenfußball zusammengetragen, manches davon bislang unveröffentlicht. Es existiert nur sehr wenig Fotomaterial in Archiven und in privaten Sammlungen. Die Bilder zeigen eindrucksvoll, dass Frauen schon vor 100 Jahren Fußball spielten
Der Frauenfußball fasste in Australien und Neuseeland teilweise zu Beginn des 20. Jahrhunderts, so richtig aber während des ersten Weltkrieges Fuß. Anfang der 20er Jahre entstanden in beiden Ländern die ersten Verbände und in Neuseeland gab es auch einen kleinen Wettbewerb. Die Fußballbegeisterung ließ jedoch rasch nach. Mit Beginn der Weltwirtschaftskrise gab es für den Frauenfußball in Ozeanien neue Impulse. Vor allem die Gegend im Kohlefördergebiet von NSW war hier tonangebend. In Lithgow kam es sogar zu einer regelrechten Meisterschaft. In Neuseeland wurde zu diesem Zeitpunkt Mädchenfußball im Schulbereich in Wettbewerbsform gespielt.
Frankreich ist eines der Mutterländer des organisierten Frauenfußballs. Anders als in Großbritannien, wo während des ersten Weltkrieges der Frauenfußball ebenfalls sehr populär wurde, schufen die Französinnen organisatorische Strukturen, die sich für zwei Jahrzehnte als äußerst tragfähig erweisen sollten. Vor dem ersten Weltkrieg gab es in den höheren Mädchenschulen bereits erste Ansätze doch erst die innovative Art des Clubs Fémina Sport den Frauen immer neue Sportarten zu erschließen, führte am 30. September 1917 zum ersten offiziellen Frauenfußballspiel in Frankreich. Binnen eines Jahres wuchs die Anzahl der aktiven Teams bei Fémina auf fünf an und auch andere Clubs (En Avant!, Académia, A. S. de la Seine) gründeten eigene Mannschaften. Die Gründung des Frauensportverbandes F. S. F. S. F. im Jahre 1918 brachte auch dem Frauenfußball einen Schub. Schon im folgenden Jahr wurde die erste Meisterschaft ausgetragen. Der vorliegende Band berichtet über die ersten beiden Jahre des französischen Frauenfußballs und gibt den Spielerinnen durch die zahlreichen großformatigen Abbildungen ein Gesicht. Außerdem wird, ergänzend zum detailreichen Fließtext, durch einen umfangreichen statistischen Anhang Spiele, Vereine und Spielerinnen in aller Ausführlichkeit dokumentiert. In gleicher Ausstattung sind weitere Bände über die folgenden Saison geplant.
Der Frauenfußball in den Niederlanden hat eine lange Geschichte, die bis vor dem Ersten Weltkrieg zurückreicht. In drei Epochen bis zu den 60er Jahren gehörten die Niederlande zu den führenden Nationen im Frauenfußball. In den 20er Jahren gab es erste organisierte Versuche, Fußball im größeren Rahmen zu spielen, und es fehlte nicht viel zum ersten Länderspiel. In den 30er Jahren entstanden in Städten wie Den Haag, Rotterdam und Amsterdam zahlreiche Vereine, und ein eigener Verband wurde gegründet. Doch der niederländische Fußballverband verhinderte diese Entwicklungen. In den 50er Jahren gab es einen dritten Versuch, den Frauenfußball zu etablieren: Ein Verband wurde gegründet, Meisterschaften ausgetragen und internationale Spiele gegen deutsche und englische Teams organisiert. Der KNVB versuchte zunächst, diesen Aufschwung durch ein Verbot und diskriminierende Regelungen zu stoppen. Trotz anfänglichen Erfolgs leisteten die Frauen Widerstand, aber es wurde zunehmend schwieriger, Spiele zu organisieren und Mannschaften aufrechtzuerhalten, sodass auch dieser Versuch schließlich scheiterte. Der Kampf der niederländischen Frauen um ihren Sport wird in diesem Band umfassend dokumentiert, ergänzt durch einen detaillierten Statistikteil, der alle Spiele, Vereine und Spielerinnen beleuchtet.