Soziale Netzwerke bieten sowohl Chancen als auch Risiken. Sie dienen nicht nur der Selbstdarstellung und Kommunikation, sondern beeinflussen auch die öffentliche Meinungsbildung. Gleichzeitig entstehen durch ihre Nutzung zahlreiche Gefährdungen, die grundrechtlich relevant sind. Ein zentrales Problem ist der Schutz der Privatheit, da Nutzer personenbezogene Daten freiwillig preisgeben, was verschiedene Bedrohungen für ihre Privatsphäre mit sich bringt. Diese Gefahren gehen oft von den Nutzern selbst aus. Dennoch stellt die informationelle Preisgabe ein grundrechtlich geschütztes Verhalten dar, da das Grundrecht dem Einzelnen die Kontrolle über seine persönlichen Daten zusichert. Die zentrale Frage ist, wie das informationelle, selbstgefährdende Verhalten der Nutzer rechtlich behandelt werden kann. Wie sollte der Staat auf das Preisgabeverhalten reagieren? Ist es seine Pflicht, die Nutzer vor irrationalem Verhalten zu schützen? Wenn ja, wie können staatliche Maßnahmen, die sowohl den Schutz der Nutzer als auch deren Grundrechte betreffen, verfassungsrechtlich gerechtfertigt werden? Gibt es Situationen, in denen staatliche Interventionen zum Schutz der Privatsphäre notwendig sind, ohne die Entscheidungsautonomie der Nutzer zu verletzen? Diese Fragen werden in der Schrift behandelt, die auch Maßnahmen zur Verhinderung bestimmter informationeller Preisgaben erörtert.
Kwon Il Lee Orden de los libros

- 2019