Der Erste Weltkrieg hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit in der Forschung und der Öffentlichkeit erhalten. Bei Rückblicken auf den Krieg blieb jedoch oft unberücksichtigt, was in der Heimat geschah. Obwohl das Heimatland von direkten kriegerischen Ereignissen weitgehend verschont blieb, hatte der Krieg tiefgreifende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Daher ist es wichtig, Quellen wie das Tagebuch der Düsseldorferin Adele Statz geb. Biesenbach (1875–1934) zu veröffentlichen. In ihren fünf Kladden dokumentierte sie täglich militärische, politische und gesellschaftliche Ereignisse, sowie ihre Gefühle, Ängste und Hoffnungen. Sie beschreibt auch die Herausforderungen bei der Beschaffung von Nahrungsmitteln und den steigenden Preisen. Ihr Blick ist subjektiv und spiegelt die Perspektive einer sozial engagierten Vertreterin des gehobenen Bürgertums wider. Adele Statz war sich ihrer privilegierten Lage bewusst und zeigte Mitgefühl für die schweren Lebensumstände der Kriegerfrauen und -witwen, die oft gezwungen waren, die Arbeit der im Feld stehenden Männer zu übernehmen. Nach dem Krieg waren Themen wie das Wahlrecht der Frauen und die Sorge vor einer Sozialisierung in Düsseldorf von zentraler Bedeutung.
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