Inmitten der Herausforderungen der Corona-Pandemie und der ökologischen Krise bietet das Buch ermutigende und provokante biblische Impulse. Es beleuchtet, wie Glaubensfragen und biblische Perspektiven in der heutigen Zeit relevant bleiben und zur Reflexion über unsere Beziehung zur Natur anregen. Die Autor*innen laden dazu ein, die Verklärung der Natur kritisch zu hinterfragen und neue Wege des Glaubens und Handelns zu erkunden, die sowohl spirituelle als auch ökologische Dimensionen berücksichtigen.
Kohelet gehört zu den großen Denkern aus dem antiken Juda. Seine Weisheitsschrift ist eine Herausforderung, denn das Nebeneinander der Einsicht in die Flüchtigkeit der Wirklichkeit und des Aufrufs zur Lebensfreude führt zu einer Spannung, die sich nicht einfach auflösen lässt. In einer vollständigen Auslegung des Koheletbuches wird dieser Spannung nachgegangen und dabei das anthropologische und theologische Profil des Koheletbuches erschlossen. Die Auseinandersetzung mit Kohelets Denken zeigt sein zentrales Anliegen, angesichts der alles bestimmenden Flüchtigkeit dem Menschen einen Weg zur Annahme der von Gott geschenkten Lebenszeit zu weisen und die Mühen des Lebens mit Gelassenheit anzunehmen. Das Koheletbuch gibt einem weisheitlichen Denken Raum, das die Möglichkeiten des Menschen erkennt, aber in gleicher Weise um seine Grenzen weiß. Dieses Wissen führt Kohelet nicht zur Verzweiflung oder in Krisen, sondern bildet die Grundlage dafür, das Leben mit Freude als eine Gabe Gottes annehmen zu können. Die damit rekonstruierte Denkfigur hat nicht nur für die anthropologischen und theologischen Linien innerhalb der Hebräischen Bibel hohe Relevanz, sondern kann auch theologischen Diskursen der Gegenwart weiterführende Impulse geben.