Wenn Sie etwas über Zen wissen, dann wird es mir vielleicht möglich sein, Ihnen etwas über Gestalttherapie zu vermitteln.“ So antwortete Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie, auf die Frage, was es mit dieser auf sich habe. In der Tat gibt es viele Berührungspunkte zwischen Zen-Buddhismus und Gestalttherapie: die positive Sicht des Menschen, der als Ganzheit geboren wird, die Betonung des Hier und Jetzt, die inkomplette Gestalt, die uns daran hindert, in unserer Entwicklung weiterzugehen, die Suche nach einer spirituellen Heimat oder die Begleitung durch den Therapeuten oder Meister auf dem Weg zur Selbstfindung.
Bruno Schleeger Libros



Wir haben alle ein Recht auf Krisen, ein Recht auf Probleme. Wie sollten wir auch sonst in unserer Persönlichkeit wachsen können? Schließlich lösen wir ja auch nicht unserer ganzes Leben lang Additions- und Subtraktionsaufgaben im Zahlenraum von 1 bis 10. Dieses Recht ist in Gefahr: durch die Therapeuten und vermeintlichen Meister, die suggerieren, jeden und alles heilen zu können, und dadurch irreale Heilserwartungen wecken; durch Klienten und 'Feierabendsucher', für die ein sorgenfreies, unbelastetes Leben das Ziel aller Therapie und Meditation ist. Beide Haltungen haben mit Wachstum nichts zu tun. Es geht um: Suchen und Finden; Suchen, ohne zu finden; Finden, ohne zu suchen. Diese Möglichkeiten ziehen sich wie ein roter Faden durch unser Leben, sie alle wollen erlernt sein, sie alle sind gleich wichtig.