Der Streit um die Kunst ist seit dem 19. Jahrhundert ein zentraler Bestandteil der öffentlichen Wahrnehmung künstlerischer Arbeiten. Gerichtsverfahren sind oft Höhepunkte einer Auseinandersetzung, die nicht nur juristische Aspekte umfasst. Während frühere Abhandlungen zu diesem Thema entweder von Juristen ohne kunsthistorische Kenntnisse oder von Kunsthistorikern ohne juristisches Wissen verfasst wurden, verbindet die vorliegende Arbeit beide Perspektiven. Sie beginnt mit einer Vorstellung ausgewählter kunsttheoretischer und -historischer Stimmen zum Kunstbegriff in Deutschland seit dem späten 19. Jahrhundert. Anschließend werden die häufig vorgebrachten Argumente von Gegnern zeitgenössischer Werke zusammengefasst. Eine Analyse der relevanten Rechtslage zeigt, warum die Kunststreitigkeiten vor Gerichten abgenommen haben. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte der gerichtlichen Auseinandersetzungen um Kunst in Deutschland und präsentiert sieben Fallstudien, die das komplexe Verhältnis von Kunst und Öffentlichkeit beleuchten. Die Prozesse gegen Kunstpostkarten, Dada Berlin, die Veristen, George Grosz, die Gruppe SPUR, Arnulf Rainer und Georg Baselitz bieten Einblicke in Themen wie Kunst und Pornographie, Kunst und Moral sowie Kunst und Leben aus einer kunsthistorisch-juristischen Perspektive. Die Auswertung von Originalakten und Gesprächen mit Betroffenen liefert unerwartete Informationen und ermöglicht ein detaillierteres Verstän
Beate von Mickwitz Orden de los libros

- 1996