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Martti Siirala

    Die Schizophrenie des Einzelnen und der Allgemeinheit
    • Die Grundthese besagt, dass der Mensch in der Medizin, insbesondere in der Psychiatrie, als „Fall“ mit seinen „Symptomen“ eine Leidensgeschichte präsentiert, die nicht nur ihn selbst betrifft. Die „Krankheit“ oder „psychische Störung“ spiegelt komplexe individuelle, kollektive und gesellschaftliche Dilemmas wider, die in einer Person oder Gruppe existieren. Oft wird angenommen, dass es allein die Verantwortung des Betroffenen ist, diese Verstrickungen zu lösen. Doch das individuelle Leiden muss in seinen sozialen und kollektiven Zusammenhängen erkannt und als psychische und soziale Pathologie untersucht werden. Die Behandlung erfordert eine „Übertragung“, bei der sowohl der Leidende als auch der Helfende herausgefordert sind, Formen der Mitmenschlichkeit zu finden, die eine Neuverteilung und „Ent-dinglichung“ ermöglichen. Dies soll die Last, unter der der Betroffene leidet, verringern. Der Autor sieht in der gemeinsamen Auseinandersetzung mit diesen Dilemmas eine Chance zur Lebensbereicherung für alle Beteiligten, da oft wertvolle Erkenntnisse verborgen sind, die nicht wahrgenommen werden, wenn man sie lediglich als Symptome einer Krankheit betrachtet.

      Die Schizophrenie des Einzelnen und der Allgemeinheit