Welche Kosten entfallen, wenn im Unternehmen kein Abfall mehr entsteht? Diese Frage wird in einem mehrstufigen Evaluierungsprozess behandelt, der über 50 Ansätze der Umweltkostenrechnung analysiert und deren Stärken im stoffstromorientierten Kostenmanagement vereint. Eine umfassende Ansatz-Quellen-Matrix zeigt den Status Quo der Umweltkostenrechnung und bietet eine Analysebasis für zukünftige Forschungen. Zu den untersuchten Ansätzen gehören die Flusskostenrechnung, Ressourcenkostenrechnung und Environmental Activity-Based-Costing. Die entwickelte Methodik wird in zwei Praxisfallstudien erprobt und weiterentwickelt. Zudem wird eine Verbindung zu den Nachbardisziplinen wie Qualitätskostenrechnung, Prozess- und Logistikkostenrechnung sowie Materialfluss-Untersuchungen nach VDI 3300 hergestellt. Besondere Aspekte im Auftragsgeschäft sowie beim Betriebsstoff- und Energieverbrauch werden ebenfalls behandelt. Praktikern werden die Verfahrensschritte anhand einer Modell-Fallstudie einer Bäckerei nähergebracht, inklusive Hinweisen zur Nutzung der Spezialsoftware Umberto. Jedes Kapitel ist so gestaltet, dass es auch einzeln gelesen werden kann. Das Werk schließt mit einem Vergleich des entwickelten Verfahrens mit dem Entwurf der DIN EN ISO 14051 Norm zur Materialflusskostenrechnung und hebt Schnittmengen sowie Verbesserungspotenziale hervor.
Oliver Crönertz Libros


Früherkennung von Erfolgsfaktoren im unternehmerischen Alltag
Das Dresdner Referenzmodell vitaler mittelständischer Industrieunternehmen.
Amöben als lebende Organismen gestalten ihre Zukunft in der ständigen Anpassung gegenüber sich verändernden Umweltbedingungen. Diese Fähigkeit (Vitalität) sichert nicht nur das Fortbestehen des Organismus, sondern kann als »Vitalitätskonzept« auch zur bildhaften Beschreibung des Mittelstands als Rückgrat der deutschen Wirtschaft genutzt werden. Im Forschungsprojekt »Frühwarnsystem – Vitalität für Wachstumsunternehmen« (finanziert durch das SMWK in enger Zusammenarbeit mit dem Dresdner Industrierat) wurden in einer explorativen Studie die Erfolgsfaktoren von mittelständischen Fertigungsunternehmen der Dresdner Region untersucht. Wie nutzen diese dem ständigen harten Wettbewerb ausgesetzten Unternehmen rechtzeitig Chancen und Risiken für das Überleben? In Interviews mit Unternehmern und Experten zeigten sich anhand von Erfahrungen und Historien Dimensionen des Erfolgs und die ausgeprägte Fähigkeit zur taktischen Unternehmensführung. Die Absicherung der Ergebnisse durch eine Befragung mittels standardisierter Fragebögen ermöglichte die Entwicklung eines Referenzmodells, bei dem die Individualität des Unternehmens als lebender Organismus im Mittelpunkt steht.