In Simbabwe gibt es wahrhaftig nicht viel Grund zur Heiterkeit: Diktatur, Inflation, Krisen, Aids und Hunger bestimmen den Alltag. Wie halten die Menschen diesen Widrigkeiten stand? Es ist der ungebrochene Sinn für Humor, die Fantasie und Geduld, die sie immer wieder antreiben, neue Wege zum Überleben zu finden. Ganz besonders die Frauen. Sie tragen die Welt auf dem Kopf und wissen: Nur wer lacht, überlebt. Katharina Morello erzählt von diesen starken Frauen. In kurzen Geschichten sieht man sie vor sich, junge und alte. Man sieht, wie sie aufbrechen, scheitern – und wieder aufstehen. Und immer wieder hört man sie lachen. Denn natürlich gibt es auch in Simbabwe Grund zum Jubeln: Wenn in der Nacht die großen Ameisen fliegen, die geröstet und gesalzen eine Köstlichkeit sind, wenn mitten im Geziefer ein Kind zur Welt kommt und wenn nach Monaten des Wartens eine Internetverbindung sieben Minuten lang stabil bleibt und endlich die erste E-Mail eintrifft.
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Wolf werden
Eine afghanische Lebensgeschichte
Hazara, ein afghanischer Junge, musste mit seiner Familie vor den Taliban in ein Nachbarland flüchten und wuchs dort in den Nullerjahren unter schwierigen Bedingungen auf. Flüchtlinge waren nicht willkommen, oft lebten sie wie Hazaras Familie ausgegrenzt und in Armut. Katharina Morello lässt Hazara erzählen, wie er sich über viele Stationen vom sechsjährigen Blumenverkäufer zum Mechaniker mit eigener Garage und Hausbesitzer hocharbeitete, wie er sich allen Widrigkeiten zum Trotz mit Mut, Wut und Fantasie nicht nur einen Platz in der Gesellschaft, sondern auch die Liebe seines Lebens erkämpfte – um dann alles wieder zu verlieren.Denn als Zwanzigjähriger nahm Hazara an einem Schiesswettbewerb teil, bei dem es ein Auto zu gewinnen gab. Er gewann, bekam den Preis aber nicht: Das könne nur ein Einheimischer. Stattdessen meldete sich das Militär bei ihm. Ins Land geflüchtete Afghanen wurden nach Syrien in den Krieg geschickt. Hazara stand vor der Wahl: Wollte er bleiben und offizielle Papiere bekommen, musste er in den Krieg. Er entschied sich für die erneute Flucht bis in die Schweiz.
Ein afrikanischer Asylbewerber überlebt die schwierige Flucht in die Schweiz. Hier ertrinkt er in einem See. Für die Behörden ist der Fall bald abgeschlossen. Doch das Dorf ist entzweit, die Einheimischen liegen sich in den Haaren, ein Familienkrach bricht aus, ein Verkehrsunglück geschieht – für die angereiste afrikanische Verwandte des Verstorbenen ist es eindeutig: Die Ahnengeister sind in Aufruhr und müssen besänftigt werden. «Als London unterging» ist ein Schauspiel über das Zusammentreffen der Schweizer und der afrikanischen Kultur, eine Geschichte über ein Stück aktuelles Zeitgeschehen und ein Beispiel für Menschlichkeit.
König Sigismund war schwerhörig, kurzsichtig und schrecklich eitel. Seine Zofen und Ratsherren sagten und machten, was sie wollten, der König kümmerte sich um sich selbst. Nur der kleine Prinz war traurig, weil Sigismund ihm nie zuhörte. Als aus dem kleinen Prinz ein großer Prinz geworden war, passierte es, dass er beim Spazieren im Park in ein morastiges Loch fiel und nicht mehr herauskam. Der König ritt vorbei, hörte auch das Rufen, verstand aber – wie immer – alles falsch. So hielt er den Prinzen für einen Frosch und setzte ihn in ein Gurkenglas, wo er ihm fortan als Wetterfrosch dienen sollte. Weil er als Frosch kläglich versagte, wäre der Prinz fast zurück ins Loch geworfen worden, doch war er endlich klug genug, die Schwächen seines Vaters für sich zu nutzen. Mit einem Trick entkam er dem Gurkenglas, dem Morast und dem ganzen selbstverliebten Hofstaat und fand ein freies, sonniges Leben! Der Prinz im Gurkenglas ist auf den ersten Blick ein munteres, farben- frohes Tableau mit jeder Menge Bildwitz und allen Märchen-Zutaten. Wer genauer schaut, findet noch mehr: eine hintersinnige Vater-Sohn-Geschichte um Erwartungen und Enttäuschung, Selbstgefälligkeit und den großen Befreiungsschlag im letzten Moment.
Auf Nebenschauplätzen, im Hinterhof der Welt sozusagen, zeigen sich die Muster des Handels. Da begegnet man sich, baut Beziehungen auf, haut sich übers Ohr und versöhnt sich. Igor fährt seine Torten im Nachtzug nach Moskau, Frauen in Südafrika versuchen, mit Sonnenblumen eine Marktnische und damit ihren Platz in der Welt zu finden. Und wie ein Leitmotiv tauchen die Teppichhändler auf, kochen süßen Tee für ihre Kunden, die wie im Märchenland auf dicken, bunten Teppichen sitzen und nach vielen Stunden erst weiterziehen. Über der Schulter einen Teppich, den sie nie haben wollten. Immer wieder begegnen wir in den Geschichten Anna und Eugen, zwei unbedarften Westeuropäern, die über die Märkte der Welt stolpern und stellen fest: Von Mal zu Mal weicht ihre Angst vor einem misslingenden Geschäft einer heiteren Gelassenheit, ja dem Spaß am Handeln. Was in den großen Dimensionen vergessen scheint, liegt hier auf der Hand: Markt und Handel haben menschliche Gesichter und wenn es gute Geschäfte sind, triumphiert nicht die Gier. Gute Geschäfte führen zu Ausgleich und Zufriedenheit und können die Menschen und die Welt zusammenhalten.
