In „Die Glasscherbeninsel“ wächst Felicitas, genannt Fee, in den 1960er-Jahren in einer wohlhabenden Familie auf. Ihr Verbot, die geheimnisvolle Glasscherbeninsel zu betreten, wird zur Wende ihres Lebens, als sie Jannis trifft. Liebe, Verrat und Tod prägen das Schicksal der Bariellos und lassen die Schrecken der Vergangenheit nie vergessen.
Ingrid Maria Lang Libros




Liebe, Krieg und Treuebruch. Zweimal wird der bildhübschen Karla die große Liebe begegnen: Das erste Mal 1938, in Gestalt des schneidigen Oberfeldwebels Hermann Metzinger, den sie ein Jahr später heiratet. Der Krieg lässt ihnen wenig Zeit für ihre Liebe; 1943 verliert sich Hermanns Spur in den Wirrnissen der Ostfront-Schlachten. 1945 fängt Karla die Liebe zum zweiten Mal ein: Mit einem US Besatzer erlebt sie eine kurze Zeit intensiven Glücks. Als Hermann 1947 wieder auftaucht, stehen sich die Eheleute als Fremde gegenüber: Hermanns Geist ist verdorben von unzähligen Dosen Kriegsgift, Karlas Gewissen ist belastet mit ihrem Treuebruch, den sie nicht verschweigen kann. Wird es ihnen gelingen, inmitten der Kargheit und Tristesse der österreichischen Nachkriegsjahre ein neues, erfülltes Leben aufzubauen?
Himmelstoß
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Drei Frauen verschiedener Generationen versuchen im Nachkriegs-Wien entgegen aller konventionellen Regeln politischer und gesellschaftlicher Art ihre persönlichen Träume und Visionen wahr werden zu lassen.
Da war der Fluss, in dem sich die Sonne spiegelte wie in gesplittertem Glas. Da war das Tuten der Schleppkähne, die sich stromaufwärts pflügten, auf dem Deck hängten Frauen Wäsche auf, Kinder winkten und riefen in einer fremden Sprache. Da waren die Nebenarme, still und moorig, beschattet von Erlen und Weiden. Da war ein Paddelboot, grün und rot wie eine Melonenspalte. Da waren ein rotes Puch-Fahrrad, ausgelatschte Leinenschuhe, Fruits of the Loom T-Shirts und ein schwarz-weißer Adidas Matchsack. Da war en eine Lysol geputzte Schwimmhalle morgens um halb sieben, der scharfe Pfiff aus der Trillerpfeife des Trainers, der fröstelnde Schauer beim ersten Eintauchen in das Chlorblau. Da waren der Geruch von Lavendelseife, der behutsame Druck der Bürste, bevor sie mein Haargestrüpp in Strähnen teilte und zu einem Zopf flocht. Da war die Anmut ihres schwimmenden Körpers, den sie mit ruhigen, gleichmäßigen Kraulzügen durch das Wasser gleiten ließ. Da war ihr Lachen, da war ihr Stolz. Da waren seine kräftigen Hände, die Haut weich gegerbt im täglichen Schweiß dick gepolsterter Arbeitshandschuhe. Das waren seine von Tabak und von Fernet geraspelte Stimme, sein weinbrandsüßer Atem an einem Sonntagmorgen nach einer Kartennacht im Café Schwob. Da waren seine Augen, warm wie dunkler Milchkaffee mit einem Schimmer von poliertem Gold. Amelie Abgott wächst in den 1970er-Jahren in einer beschaulichen Kleinstadt an der Donau auf. Sie weiß genau was sie will: Schwimmstar werden wie ihre Mutter und einen Mann wie ihren Vater. Doch das Idyll entpuppt sich bei näherem Hinsehen als von innen und außen bedroht.