Das Schicksal einer Familie. Eine verborgene Wahrheit. Das Ringen um Liebe und Ansehen. Andros zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der junge und wohlhabende Linardo Daponte verliebt sich in die Schneiderin Anesa. Trotz der unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellungen der beiden Liebenden heiraten sie heimlich und ihre Tochter Venezia Daponte wird geboren. Mit dem Jungen Angelos, Sohn eines Angestellten der Familie, mit dem sie geschwisterlich aufwächst, verbindet sie bald mehr als bloße Freundschaft. Durch die arrangierte Hochzeit mit Perros, einem Reednereisohn, soll dies unterbunden werden, doch ihr Mann ist als Kapitän selten zu Hause und Venezia flüchtet sich vor der Einsamkeit in die Arme ihres Jugendfreundes. Während das Anwesen ihrer Familie immer weiter zerfällt, drehen sich ihre Gedanken ausschließlich um die Geheimhaltung ihrer Liebschaft. Auf Tochter Erietta folgt das zweite Kind, eindeutig das Kind Angelos'. Die Furcht vor der Entdeckung ihrer Affäre treibt Venezia dazu, zu immer härteren Mitteln zu greifen, um ihr Ansehen zu wahren. Als Tochter Erietta mit einem italienischen Besatzer eine Affäre eingeht wird Angelos rasend vor Wut und begeht den wohl schlimmsten Fehler seines Lebens... Es folgt die hastige Flucht von der Insel nach Athen. Erst Jahre später soll ein Foto Venezia klar machen, was wirklich hinter ihrer tiefen Verbundenheit zu Angelos steckt.
Maria Skiadarese Libros


Orestis – verheiratet, eine Tochter – fliegt mit begründeter Angst geschäftlich nach Istanbul, denn zwischen Goldenem Horn und Bosporus wartet die unbewältigte Vergangenheit auf ihn: Kindheit in Athen, Studium in England und eine Studienreise in die Türkei, die ihm das Unerwartete brachte: Murad – die Liebe seines Lebens. Nichts ist jemals für ihn klar geworden, nicht einmal die sexuelle Orientierung. Dreißig Jahre danach trägt er ein vernachlässigtes Herz in die Stadt seiner Träume. Er hört es schlagen. Er hört es klagen. Er hört es fragen. Was ist aus Murad geworden? Maria Skiadaresi, eine der bekanntesten Schriftstellerinnen der griechischen Gegenwartsliteratur, beschreibt das faszinierende Psychogramm eines Mannes, der im Schatten seiner dominanten Frau lebt und erst im Herbst seines Lebens nach einem Ausgang aus dem Irrgarten der Gefühle sucht. Ihr Roman ist eine Liebeserklärung an Istanbul und eine Ode an die Liebe, die über Geschlecht und Nationalität steht, sich weder um sozialen Status noch um Ideologie schert und in jedem Körper ein Zuhause finden kann, weiblich oder männlich – die Liebe kennt keine Unterschiede.