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Adam Kuckhoff

    Scherry
    Strogany und die Vermissten
    Der Deutsche von Bayencourt
    Ein Stück Wirklichkeit mehr
    Adam Kuckhoff zum Gedenken
    Eine Auswahl
    • Bayencourt in der Picardie, Mitte 1914: Als der Erste Weltkrieg ausbricht, gerät der deutschstämmige Landwirt Bernhard Sommer – seit 1897 französischer Bürger – plötzlich zwischen die Fronten: viele seiner Mitbürger verlieren das Vertrauen, manche halten ihn sogar für einen Verräter. Sommer selbst verzweifelt an seiner Pflicht, ein „guter“ Franzose zu sein, ohne es als Deutscher wirklich sein zu können. Als die Front näher kommt und eine deutsche Patrouille auf seinem Hof Zuflucht sucht, eskaliert die Situation vollends… Adam Kuckhoffs als historischer Roman getarnte Patriotismus-Kritik erschien 1937 zunächst im Feuilleton der Köllnischen Zeitung, kurz darauf als Buch im Rowohlt-Verlag. Für Kuckhoff war die Publikation ein Akt des Widerstandes — es ging ihm darum, das „politische Bewußtsein der Leser wachzuhalten und ihren Blick zu schärfen“ (Greta Kuckhoff). Während des Zweiten Weltkrieges war Kuckhoff als Mitglied der „Roten Kapelle“ aktiv, 1943 wurde er vom Volksgerichtshof wegen „Kriegsverrats“ zum Tode verurteilt und hingerichtet.

      Der Deutsche von Bayencourt
    • Strogany und die Vermissten (1941) ist der wohl ungewöhnlichste Kriminalroman, der während des Zweiten Weltkrieges in Deutschland veröffentlicht wurde: Autor Adam Kuckhoff war im Widerstand gegen das Nazi-Regime aktiv, und schmuggelte zusammen mit Ko-Autor Peter Tarin zahlreiche zeitkritische Passagen in den Text. Es blieb der einzige Krimi rund um Strogany, den St. Petersburger Sherlock Holmes. Als 1942 die Widerstandskämpfer der “Roten Kapelle” enttarnt wurden, geriet auch Kuckhoff in die Fänge der GeStaPo. Durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt, endete sein Leben am 5. Oktober1943 im Alter von nur 56 Jahren unter dem Fallbeil.

      Strogany und die Vermissten
    • Der Schriftsteller, Publizist und Dramaturg Adam Kuckhoff (1887 -1943) verfasste seinen Débutroman „Scherry“ gegen Ende der Weimarer Republik. Die darin erzählte Begegnung mit dem fiktiven Clown Scherry und dessen Partner Doré darf als Hommage an das reale Vorbild Grock gelten – doch zugleich geht es um die Utopie der Gemeinschaft und deren alltägliches Scheitern im rücksichtslosen Kampf aller gegen alle. Als Kuckhoff “Scherry” zu Papier brachte, konnte er bereits auf zahlreiche Erfahrungen mit dem Kunstbetrieb zurückblicken, insbesondere als Intendant des Frankfurter Künstlertheaters, einer Wanderbühne des “Rhein-Mainischen Verbandes für Volksbildung”. Sein publizistisches Wirken reichte von der Herausgabe einer Volksausgabe der Werke Georg Büchners bis zur zeitweisen redaktionellen Leitung der Zeitschrift “Die TAT”. Mit der Machtergreifung der Nazis wurde das politische Engagement Kuckhoffs konkreter, und notwendigerweise klandestiner: der Mittvierziger schloss sich dem antifaschistischen Untergrundkampf gegen das Regime an, zusammen mit Arvid Harnack, Harro Schulze-Boysen und John Sieg gehörte er zu den wichtigsten Mitgliedern der Widerstandsgruppe “Rote Kapelle”. Parallel blieb Kuckhoff schriftstellerisch tätig: 1937 erschien bei Rowohlt der Roman “Der Deutsche von Bayencourt”, erzählt wird die tragische Geschicht eines deutschstämmigen Gutsbesitzers mit französischer Staatsbürgerschaft, der 1914 zwischen die Fronten gerät. Im Jahr 1941 veröffentlichte Kuckhoff zusammen mit Peter Tarin “Strogany und die Vermißten”, einen historischen Kriminalroman, der sich um eine Serie von Raubmorden in St. Petersburg um das Jahr 1910 dreht, sich zwischen den Zeilen aber als deutliche Zeitkritik lesen lässt. Als führende Mitglieder der “Roten Kapelle” im Jahr 1942 enttarnt wurden, geriet auch Adam Kuckhoff in die Fänge der Geheimen Staatspolizei. Nach Prozeß und Todesurteil wegen “Kriegsverrats” endete sein Leben im Alter von nur 56 Jahren am 5. Oktober 1943 in Berlin-Plötzensee durch das Fallbeil.

      Scherry