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Lukas Holliger

    Glas im Bauch
    1983. Verfluchte Hitze
    Ja oder Nein
    Das kürzere Leben des Klaus Halm
    Unruhen
    • Unruhen

      Erzählungen

      Diese Unruhe, die man nicht recht fassen kann, die einen befällt und nicht mehr loslässt – in 16 Geschichten schnitzt Lukas Holliger wunderbar scharfe Konturen in dieses diffuse Gefühl des Unbehagens. Unbehagen über ins Wanken geratene Selbstbilder etwa, über unsere Vergänglichkeit oder über die Natur, aus der wir herausgefallen scheinen wie Luzifer aus dem Himmel. Ein Mann, der eher mit Eloquenz als mit Kompetenz Karriere macht. Eine Mutter, die sich ihrer Tochter erklärt. Junge Leute, die das Leben bis zum Tod feiern oder Molotow-Cocktails durch die Stadt tragen. Ein Kind, das ein Unrecht beobachtet und rächen möchte … Holligers Figuren wollen ausbrechen aus ihrer Wirklichkeit, und dazu lässt er sie die unwahrscheinlichsten, die gefährlichsten Richtungen einschlagen. Denn nichts macht die Verhältnisse instabiler als beständige Stabilisierungsversuche. »Das ist hier eine Droge. Wenn ich beschreiben müsste, was dieser Ort mit mir anstellt, könnte ich das nur mit der Wirkung einer Droge vergleichen. Es ist das Licht. Es ist der Sand. Das Geröll versetzt mein Knochenmark in Schwingung.«

      Unruhen
    • Das Leben des AnderenEin arbeitsloser Filmvorführer verschanzt sich in seiner Wohnung in Basel. Nur das Arbeitsamt oder die Einsamkeit treiben ihn aus dem Haus. Eines Tages fällt ihm ein Mann ins Auge, den er von nun an verfolgt: Klaus Halm. Dieser wirkt bei aller Unscheinbarkeit wie sein exaktes Gegenbild, denn mit Frau, Kind und Arbeit hat er alles, was dem Erzähler fehlt. Immer weiter versenkt er sich in das minuziös beobachtete Leben des Klaus Halm, und am Ende ist sich nicht nur der Erzähler unsicher, wer hier eigentlich wessen Leben lebt. Nominiert für den Schweizer Buchpreis 2017.

      Das kürzere Leben des Klaus Halm
    • Ja oder Nein

      Eine Partei im Kreuzverhör

      Eine Radiomoderatorin fordert ihren politischen Gast, den SVP-Politiker Hans-Ueli Schaub, zu einem Experiment auf. Er soll, wie die Stimmbürger:innen der Schweiz bei Volksabstimmungen, sämtliche Fragen nur mit Ja oder Nein beantworten. Dabei zwingt ihn die Moderatorin, die Kernaussagen seiner Partei aus Abstimmungskämpfen und Plakatkampagnen axiomatisch bis ganz zu Ende zu denken. Welche Möglichkeiten von Zustimmung oder Ablehnung gibt es für den fiktiven Nationalrat Hans-Ueli Schaub? Zu spät bemerkt dieser, dass mit der Moderatorin etwas nicht stimmt. "Ja oder Nein" steigt in Form eines Interviews noch einmal in die medienwirksamsten Fussabdrücke der SVP-Politik seit der Jahrtausendwende und untersucht die Schnitt-menge von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Mit gesundem Menschenverstand kommt man Populismus nicht bei, demonstriert Lukas Holliger.

      Ja oder Nein
    • Der russische Hellseher Danilo Gromow liegt tot in seiner düsteren Villa und seine Butlerin Jana ist wie immer sturzbetrunken. Ausgerechnet Kriminalkommissär Heiner Glut, der tags zuvor einen Wald in Brand gesteckt hat, soll diesen Fall lösen. Den einzigen Hinweis, den er findet, ist der Eintrag »Novosti« in Gromows Agenda. Unterstützte der dubiose Prophet die Berner Filiale der sowjetischen Nachrichtenagentur Novosti, die Bundesrat Rudolf Friedrich gerade in einer Hauruckaktion schließen lassen will? 1983.?Verfluchte Hitze verdichtet drei historische Ereignisse – den Skandal um die Berner Novosti¬-Agentur, den spektakulären Fall einer Basler Spionin in sowjetischen Diensten und den Mord an einem Hellseher – zu einer tragikomischen Bestandsaufnahme des Jahrs 1983. Es ist der letzte Höhepunkt des Kalten Kriegs, Europa streitet über den Nato¬-Doppelbeschluss, Nenas »99 Luftballons« laufen in Dauerschleife und die Sommertemperaturen steigen erstmals auf 40 Grad. Während Holliger seinen historischen Figuren verbriefte Zitate in den Mund legt, schreibt er für sein Ermittlerteam pointierte Dialoge, die den vielfach ausgezeichneten Theater- und Hörspielautor erkennen lassen.

      1983. Verfluchte Hitze
    • Glas im Bauch

      Betrachtungen durch verschluckte Brillen

      tatt sich nach dem verpassten Flugzeug ein neues Ticket für die Heimreise zu buchen, legt sich Gabriela in die Badewanne des neu erbauten Airporthotels … Um den Hals der Gärtnerin zu küssen, die im Garten vor dem Fenster Rosen köpft, verlässt Heiner seine eigene Hochzeitsfeier ... Weil ein Kind schreit, ohne dass ein Laut zu hören ist, kommt ein Arzt, erkundet ein Höhlenforscher seinen Schlund, fährt die Feuerwehr auf ... Es sind diese kleinen Momente im Leben, die plötzlich alles verändern – ihnen verschafft der bisher als Theaterautor bekannte Lukas Holliger in 87 kurzen und kürzesten Geschichten große Auftritte. Mal bricht das Unvermutete wie eine Naturgewalt herein, mal deutet es sich in leisen Ahnungen an, gebiert Verwunderung, Versuche der Gegenwehr oder die Gewissheit, eine einmal gewonnene Einsicht nicht zurücknehmen zu können. Nicht selten bleibt die Wendung aber auch noch unverstanden, dann entsteht in den reduzierten, oft skurrilen Szenen viel Raum für das Staunen und Rätseln, das das Leben liebens- und die Lektüre von Holligers Prosaminiaturen so unbedingt lesenswert macht.

      Glas im Bauch