+1M libros, ¡a una página de distancia!
Bookbot

Sibylla Vric ic Hausmann

    3 Falter
    meine Faust
    • meine Faust

      Gedichte

      Für nichts in der Welt gäbe Sappho ihr schönes Kind her. Nicht für ganz Lydien, nicht für Lesbos, die Insel. Seine Gestalt gleicht goldenen Blumen. Wer könnte es wagen, ihre Gedichte in die Waagschale zu werfen, nur um herauszufinden, was ihr wichtiger ist? Ich nicht. Niemand würde das tun, niemand würde denken, dass ein Mensch, der Gedichte macht, nicht lieben darf, nicht haben darf, was sie oder er liebt. Außer vielleicht Hölderlin. Oder Rilke. Oder … Intransitive Liebe ist eine Illusion wie Hygiene. Grenzen werden überschritten, befahren, bebetet (D. Kraus), auch die Grenzen zum Rückzug, zum Eigenen Zimmer, in dem etwas aufgeht bei geschlossener Tür. (Innere Quellen, Buchdeckel, Hosenknöpfe, Rockknöpfe ...) Bezuglos zu sein, das stünde mir als Menschenartiger nicht gut zu Gesicht. Doch nichts spricht dagegen, danach zu streben, die eigene Gesellschaft zu verfeinern. Nichts spricht gegen unreine Reime und schöne Kinder, die gewaschen werden müssen. In sich kräuselnden Schichten einer Landschaft zwischen Schlaf und Nichtschlaf, fiction und nonfiction wachsen meine Kreise an. Wachsen um ein Kissen, das ich einmal erhielt, zu träumen und hinein zu weinen. Das Ersatzobjekt – es genügt nicht. ‒ Sibylla Vričić Hausmann

      meine Faust
    • 3 Falter

      Gedichte

      Sibylla Vričić Hausmann legt mit 3 FALTER ein kompositorisch ausgefeiltes Debüt vor, das sich souverän wechselnder Darstellungsformen bedient und dabei selbst den Weg der Metamorphose geht – gleichsam wie jene von Maria Sibylla Merian erforschte Raupe, die, ehe sie Falter wird, Puppe war. Dabei ist der Name „Merian“ kein Zufall, denn der Band stellt bis in seine innere Sprachstruktur Bezüge zu Werken bedeutender Frauengestalten her. Neben der Naturforscherin Merian sind dies die mittelalterliche Schriftstellerin und frühe Frauenrechtlerin Christine de Pizan und Unica Zürn, die genialische Schöpferin von Anagrammen. - „Mit wenigen Strichen, schroff gefügten Bildern einer Karstlandschaft, in der sich sinistre Gestalten zu treffen scheinen, entwirft Sibylla Vričić Hausmann ein Panorama der Desorientierung, der Verbindung von Liebe und Gewalt. ... Die Liebe – sie ist hier eine warme Waffe, bei deren Einsatz mit den schwersten Verletzungen zu rechnen ist.“ Spritz, Michael Braun zum Zyklus „pas de deux“

      3 Falter