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Zoltán Danyi

    Aus dem Tagebuch des Gärtners
    Rosenroman
    Der Kadaverräumer
    • Die Rede war von fünf toten Füchsen an der ungarisch-serbischen Grenze. Als das Räumkommando ankommt, finden sie Dutzende Kadaver, auch Hunde und Katzen, erschossen von Grenzposten, die sich die Zeit vertreiben wollten. Der Krieg auf dem Balkan ist vorbei, doch solche Erlebnisse werfen den Erzähler in seine Vergangenheit zurück. In einem Garten einer Berliner Klinik, wo er wegen quälender Verdauungsprobleme ist, erreicht ihn die Musik eines Kusturica-Films, und er bricht in Tränen aus. Diese Musik bringt das hervor, wovor er weglaufen wollte – die alles verwüstenden Jahre, die kein Ende nehmen konnten oder wollten. Wer ist dieser Erzähler, der zwischen traumatischen Schauplätzen seines Lebens taumelt? Er gehörte einem Kadaverräumkommando an, das einst eine andere Aufgabe hatte. Ist er Opfer oder Täter? Ein Überlebender, der im Sprechen Heilung sucht? Der Jugoslawienkrieg und sein Nachleben haben Zoltán Danyi nie losgelassen. Fast zwei Jahrzehnte lang scheiterte er daran, eine monströse Realität einzufangen, die ihn fast verschlungen hätte. Eines Tages war der Ton da – ein Sound, der beim Lesen bezwingt. Der Text schillert wie die Oberfläche eines verseuchten Gewässers, Schicht für Schicht wird abgedeckt. Ein Buch, gebaut wie ein komplexes Musikstück, dessen Schönheit Distanz und Berührung gewährt.

      Der Kadaverräumer
    • »Ich stand am Fenster und wartete, dass die Sonne unterging, denn das war die Regel, und wenn ich nicht wollte, dass etwas Schlimmes geschah, musste ich warten, bis sie untergegangen war.« Mit diesen Sätzen beginnt er, der Lebensbericht eines Erzählers, der nach einer existenziellen Krise in seine serbische Heimatstadt zurückgekehrt ist – von der belgischen Nordseeküste an die Theiß, aus Westflandern unter den hohen leeren Himmel der Vojvodina. Die Handlung umfasst drei Jahrzehnte, vom Beginn der Jugoslawienkriege bis in die Gegenwart. Dem Kriegsdienst entgangen, arbeitet er auf der Rosenfarm seines Vaters. Trotz eines Handelsembargos transportiert er die Pflanzen ins europäische Ausland, die Angst mit selbstgesetzten Regeln bekämpfend. Jahre später werfen ihn eine schwere Krankheit und eine Beziehungskrise aus der Bahn. Mit bezwingender sprachlicher Schönheit, in seiner Ruhe und unerhörten Intensität einem Werk der Minimal Music vergleichbar, vollzieht Zoltán Danyis meisterhafter Roman die seelische und physische Selbsterforschung eines Menschen nach, der sich schreibend aus der Sackgasse seines Lebens herausarbeitet.

      Rosenroman