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Jörg Piringer

    Verbrenner
    Günstige Intelligenz
    fünf minuten in die zukunft
    • Was schafft der Mensch? Was die Maschine? Was ist hybrid? Vielleicht leben wir die ganze Zeit schon in der Zukunft. In diesem Malwaredschungel gibt es mousse au desolat, Insektenburger mit Algensalat und eine Sonne aus Pixeln. Kleine Wunder werden kreiert, jeder Tag ist irgendwem gewidmet, Ottern, Kindern oder Denkmälern, und selbstverständlich gibt es für alles auch eine Bewertung, im besten Fall fünf Sterne von fünf. Stellt sich nur noch die Frage, wann sich die Außerirdischen endlich blicken lassen. Jörg Piringer verschmilzt in seiner visuellen Poesie die digitale und die analoge Welt. Alltag und Vorstellung, Computer- und Menschensprache sind nicht mehr zu unterscheiden. Die drängendsten Fragen zwischen all den Datennebeln lauten: Wer oder was bin ich? Und wie werden wir in Zukunft miteinander sprechen?

      fünf minuten in die zukunft
    • Jörg Piringer investierte 5,60 Euro in einen Online-Dienst, um die Leistungsfähigkeit des neuronalen Netzwerks GPT-3 mit verschiedenen Schreibaufträgen zu testen. Die Ergebnisse dieses Experiments dokumentiert der vorliegende Band. Gedichte nach bestimmten Vorgaben oder Transformationen eines Gedichts in einen Gesetzestext, ein Gebet, einen Wikipedia-Artikel oder einen Donald-Trump-Tweet zeigen die Stilsicherheit der KI. Piringer unterzieht GPT-3 auch einem Intelligenztest, bei dem es jedoch unterdurchschnittlich abschneidet. Er setzt die von GPT-3 erstellten Poesie-Dokumente in Beziehung zu historischen Kombinatoriken und den Hervorbringungen von Schizophrenen, um Unterschiede zwischen „inspirierter“ Produktion und der Programmroutine sichtbar zu machen, wobei der KI die Fähigkeit zu „Wortwitz“ und semantischer Doppelbödigkeit fehlt. Die Vorzüge des nicht computerunterstützten Schreibens bringt Piringer in seinen eigenen Gedichten und essayistischen Reflexionen zur Geltung. Mit lakonischen Pointen thematisiert er die Inselbegabung der Maschine, den enormen technischen und ökonomischen Aufwand beim Trainieren neuronaler Netzwerke sowie die sozialen Implikationen der KI-Poesie für Autoren. Piringers Werk ist ein geistreicher und unterhaltsamer Zwischenbericht über den Stand computerfabrizierter Dichtung, die in ästhetischer Komplexität und inhaltlicher Substanz der humangenerierten Literatur weiterhin hinterherhinkt.

      Günstige Intelligenz
    • Verbrenner

      • 232 páginas
      • 9 horas de lectura

      Jörg Piringers "verbrenner" mäandert als Redestrom durch die Wortfelder von Brand und Feuer, Zerstörung und Asche, aber auch von Löschen, Überschwemmung und Ertrinken. Analog zu den sich immer weiter ausbreitenden Bränden folgt die Textbewegung rhetorischen Gesten der Steigerung und Vermehrung und akzentuiert solcherart auch die ökonomische oder sozialpsychologische Dimension des Begriffs „Verbrennen“. In der Verbindung mit dokumentarischen Quellen zu Brandbeschleunigern, Flammenwerfern, Brandschutzbestimmungen oder Brandverletzungen verdichten sich die ausgebreiteten Katastrophenerzählungen zu einem hyper- real-dystopischen Komplex. Urban Legends von selbstentzündenden Bäumen und Menschen, Rezepte von Scheiterhaufen (Dessert) und H-Bomben oder Erinnerungen an Jan Palach und andere Selbstverbrennungsaktivisten geben zusammen ein Panorama von brandgefährlichen Zusammenhängen und Atmosphären. Das Spiel mit Fakt und Fiktion, das der Computerkünstler und Autor Jörg Piringer durch den Einsatz einer sich verselbständigenden KI zusätzlich befeuert, eskaliert in Vorstellungen, die heute allgegenwärtige Tendenzen konsequent weiterdenken: in der Abwehr von immer mehr Verbrennenden durch immer höhere Brandmauern, während Hunderte Untergegangene am Boden des Mittelmeers nach Europa wandern. In seinem verbrenner gewinnt Jörg Piringer aus einem abgegrenzten lexikalischen Reservoir die Energie, ein poetisches Feuerwerk von brennender Aktualität zu zünden.

      Verbrenner