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Breyger Yevgeniy

    1 de enero de 1989
    Kryptomagie
    Am Anfang knäulte das Wort, am Ende platz der Gottballon.
    Gestohlene Luft. Gedichte
    Flüchtige Monde
    • Wenn ein Körper der Mondkraft unterworfen ist, erfährt er diese nicht als Einheit, sondern als zwei entgegengesetzte Kräfte – Anziehung und Abstoßung. Der Blick auf ein Wattenmeer bei Ebbe erfordert keine besondere Abstraktion, um den gefluteten Sand zu erkennen. Es ist schwierig, das zum Mond fliehende Wasser als eine einzige Bewegung zu begreifen, da es aufgrund der Perspektive zweigeteilt erscheint. Diese Überlegung lässt sich auf den menschlichen Körper übertragen, der sich ebenfalls der Mondkraft unterwirft. Aus diesen Körpern entsteht der Gedichtkörper, der sich aus Fleisch und Skelett speist. Der Mond hinterlässt bei Ebbe das nackte Skelett der Dinge, das sich der Interpretation entzieht, während er die Knochen mit Fleisch befüllt und sie zu einem multidimensionalen Individuum formt. Dieses ist nicht selbsterklärend und erfordert ein gewisses Verständnis. Fleisch und Skelett agieren im Gedicht wie unausgeglichene Gegengewichte, die ein Mobile erzeugen – ein pulsierendes Gedicht, dessen Verweise in alle Himmelsrichtungen zeigen, aber im Innern auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt zulaufen. – Yevgeniy Breyger

      Flüchtige Monde
    • Das Gedicht von Yevgeniy Breyger thematisiert die Vielfalt und Dynamik von Farben und Erinnerungen, die in verschiedenen Faszienschichten des Körpers gespeichert sind. Es beschreibt die elastischen, verbindenden und tiefen Faszien, die Sprache, Emotionen und Erinnerungen beeinflussen und verarbeiten.

      Gestohlene Luft. Gedichte
    • Diese ›Münchner Rede zur Poesie‹ geht aus von der fundamentalen Differenz zwischen ›Wahrheit‹ und ›Wahrhaftigkeit‹, führt vom Anfang aller Dinge über Mythos und Märchen in die Gegenwart und gelangt schließlich in die Zukunft, die für Yevgeniy Breyger mit einem großen Versprechen verbunden ist – dem Versprechen, mit jedem Wort »für die Sache, für Sie und für mich« zu kämpfen, denn: »Widerstand ist Leben«. Selten ist ein Autor poetologisch so aufs Ganze gegangen wie hier: »Dort, wo ein Gedicht die Notwendigkeit erkennt, nicht bloß Spiegel der Gesellschaft zu sein, verzaubertes Kästchen, Trillerpfeife, Gummihandschuh zum Einmalnutzen und weg damit, sondern sich aufmacht, die Zusammensetzung der Welt zu verstehen, übertritt seine Substanz die Grenze von Gas zu Flüssigkeit, gerinnt und gerät in – reale – Bewegung.«

      Am Anfang knäulte das Wort, am Ende platz der Gottballon.
    • Kleine süße Cryptopoems. Yevgeniy Breyger wird in Gedanken an digitale Kunst sentimental und sucht Beziehungen zwischen Reproduzierbarkeit und Originalität. In 20 Gedichten, als 20 Individuen mit Charakter und persönlicher Geschichte ergründet er die Bedingungen von Zärtlichkeit, von Erinnern und Vergessen und das Hinterlassen menschlicher Spuren in fragiler Landschaft. In bildhafter, aber karger reduzierter Sprache lehnt er sich dabei an neuste Formen digitaler Kunst an und schafft dabei ein eigenes Kunstwerk aus 20 Teilen, das sich mal mehr, mal weniger bereitwillig zum Psychogramm der Gesellschaft zusammenfügt. „Die Kunst von Yevgeniy Breyger liegt in der Körperlichkeit seiner Gedichte und wie sie sich durch die Sprachregister, die er zieht, vermittelt.“ Insa Wilke „Breygers Sprache ist von Zärtlichkeit geprägt, sie ist auch zärtlich gegenüber furchterregenden Inhalten.“ Verena Stauffer

      Kryptomagie