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Paul Carsten Liberra

    Ihre Heimat war das Memelland
    Als meine Oma noch ein Mädchen war
    • Als meine Oma noch ein Mädchen war

      Der Wandel einer Siebenjährigen zur alten Frau

      Wenn meine in Ducherow geborene Oma über alten Zeiten redete, erwähnte sie auch immer ihren langen, einsamen Schulweg vom elterlichen Hof in Eichenfelde ins nächste Dorf Alt Kosenow bei Anklam. Sie sprach von den Russen, die ab Mai 1945 jeden Abend ins abgelegene Haus gepoltert waren und nach der Mutter gesucht hatten. Von Opas Flucht aus der DDR auf einem Greifswalder Fischkutter hat sie uns erzählt, der die Besatzung unter Deck eingeschlossen hatte und bei Nacht und Nebel auf Bornholm zugesteuert war. Wie sie ihm als Schwangere in den Westen folgte. Vom Wohnen im Barackenlager in Bad Schwartau, von der Geburt meines Vaters und der Wiederkehr in den Osten Deutschlands. Von der Überwachung durch die Stasi, vom Leben in der DDR, in Greifswald. Ich mache mich auf die Suche und beleuchte die Vergangenheit, folge Omas Spuren bis zurück zum Tag ihrer Geburt. Die Kindheitserinnerungen meines Vaters ziehe ich hinzu, rekonstruiere die Stasiunterlagen, befahre die Orte von einst und dokumentiere im Alter ihren Wechsel ins Pflegeheim sowie das Fortschreiten ihrer Demenz, der Wandlung einer Siebenjährigen zur alten Frau.

      Als meine Oma noch ein Mädchen war
    • Ihre Heimat war das Memelland

      1944/45 - Flucht auf dem Pferdewagen, im Zug und über die Ostsee

      Die Kleinbauerntochter Alinka Gindullis verlebt ihre Kindheit im Dorf Plicken, nahe Memel, der nördlichsten Stadt des Deutschen Reichs. Der Vater ist im Krieg. Als das Grollen der Front zu hören ist und der Landkreis zur Evakuierung aufruft, fliehen Mutter und Tochter aus dem bedrohten Memelland. Der Pferdewagen ist für Wochen ihr Zuhause, während sie sich auf den von Trecks verstopften Straßen, über Tilsit und Königsberg zum Ostseehafen Pillau, nach Westen durchschlagen. In Swinemünde überleben sie nur knapp den schweren Luftangriff des 12. März 1945. Die Rote Armee rückt stetig näher. Wieder müssen sie ein Schiff betreten, das sie noch weiter in den Westen Deutschlands bringt. Von Sehnsucht und Heimatschmerz getrieben, führt es sie im ersten Nachkriegswinter zurück in den Osten, doch nur bis ins vorpommersche Greifswald. Dort erliegt die Mutter dem Typhus. Eine Feldbäuerin nimmt sich dem Mädchen an. Alinka verbringt zwei märchenhafte Kindheitssommer im Dorf Wampen an der Greifswalder Boddenküste, bevor das Schicksal sie auch hier ereilt und sie zu einem Mädchen der Stadt wird. Dies ist eine wahre Geschichte!

      Ihre Heimat war das Memelland