Gott und Mensch
Theologische Gespräche mit Wolfgang Huber, Dorothee Sölle, Jürgen Gohde, Jacques Gaillot, Gerd Lüdemann, Norbert Greinacher, Rolf Koppe, Heinz Zahrnt






Theologische Gespräche mit Wolfgang Huber, Dorothee Sölle, Jürgen Gohde, Jacques Gaillot, Gerd Lüdemann, Norbert Greinacher, Rolf Koppe, Heinz Zahrnt
Seit Freitag, 13. Januar 1995, zur Stunde des Angelus, ist Monseigneur Jacques Gaillot, einst vom Vatikan berufen, nicht mehr Bischof von Evreux. In diesem biographischen Hintergrund erzählt er von seinem außergewöhnlichen Weg und legt die Zusammenhänge seines Engagements frei. Jacques Gaillot spricht persönlich: von seiner Kindheit und Jugend, den Träumen und Zweifeln, die ihn als jungen Mann begleiteten, von seiner Ausbildung im Seminar, den Einsätzen im Algerienkrieg und den verschiedenen kirchlichen Aufgaben vor seiner Ernennung zum Bischof. Er thematisiert die Einsamkeit und die Fülle der Begegnungen eines Bischofs und setzt sich weiterhin für die vielfältigen Probleme der Menschen von heute ein. Als Prophet tritt er für die Ausgegrenzten von Kirche und Gesellschaft ein: die Armen, Obdachlosen, Flüchtlinge, Aidskranken und Geschiedenen, die wieder geheiratet haben. Er stellt sie in die Mitte und fördert ihr Selbstbewusstsein. Gaillot plädiert für eine Kirche, die näher bei den Menschen ist und die Herausforderungen der modernen Zeit wahrnimmt. Der Leser erfährt, dass hinter dem Bischof von Partenia ein Mensch mit seiner ganzen Geschichte und Liebe steht – ein Mensch, der weiß, dass auch hinter ihm ein Mensch steht, Jesus, mit seiner ganzen Geschichte und Liebe.
Jacques Gaillot erzählt von einfachen Begegnungen. Die Menschen vertrauen ihm ihre Freuden, Sorgen und Schicksalsschläge an. In diesen Begegnungen meditiert er ihren möglichen Sinn und lässt sie so zu echten Gleichnissen werden. Quer durch alle Ereignisse bekennt er seinen Glauben, öffnet eine Tür der Hoffnung, spricht von Liebe, nicht von Belehrung. Bischof Jacques Gaillots Engagement in der Kirche, seine Freiheit, sich durch verhärtete Normen der Kirchenordnung und durch Strafmaßnahmen nicht imponieren zu lassen, werden dem Leser im Lauf dieses großartigen Werkes zu einem Maßstab für den eigenen Weg zwischen Eigenständigkeit und Anpassung, zwischen Besinnung und Einsatz. Ein Mann lebendigen Glaubens. Offen und wahrhaftig ermutigt all jene, die die Knospe in sich tragen, diese zur Blüte zu bringen.
Keine Angst vor klearen Worten - bk354; Herder Verlag; Jacques Gaillot - Bischof von Evreux; pocket_book; 1995