Ein Mann sucht im Süden sein Glück – der erfolgreiche Maler Josef Maria Auchentaller aus dem Kreis der Wiener Secessionisten entflieht dem Trubel der Großstadt in ein kleines Fischerdorf an der österreichischen Adria. Es ist eine Insel außerhalb der Zeit, die vom Untergang Österreich-Ungarns, dem Ersten Weltkrieg, dem italienischen Faschismus und dem Zweiten Weltkrieg nur am Rande berührt wird. Dort beginnt er langsam in den Schatten seiner Frau zu gleiten, als diese ein Hotel eröffnet und er bald hauptsächlich Werbepostkarten malt. Sein ganzes Herz hängt an der geliebten Tochter. Er will nicht wahrhaben, dass sie den Freitod gewählt hat, will nicht wahrhaben, dass seine Frau ihn betrügt und seine Karriere versandet, einzig der Tod ist ihm allgegenwärtig: Kollegen, Freunde, Bekannte sterben der Reihe nach, und er selbst sehnt sich nach dem eigenen. Fast vierzig Jahre verbringt er so auf seinem Geisterschiff. Ohne ihn wäre die Wiener Secession nicht das, wozu sie wurde: Auchentaller war Gründungsmitglied der Künstlergruppe – und doch ist er heute ihr unbekanntester Vertreter. Egyd Gstättner erzählt voll Esprit ein Künstlerleben im Abseits und erweckt den romantisch Todessehnsüchtigen noch einmal zum Leben.
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Chefinspektor Johann Sichalichs Leben in der Landeshauptstadt Hintersiebenbergen ist recht eintönig. Der zumeist unterbeschäftigte Eierbechersammler träumt von der Frühpension und davon, einen Kriminalroman zu schreiben. Aber unvermutet bricht eine Welle von Gewaltverbrechen über das beschauliche Städtchen herein, beginnend mit einem Mord, dessen Täter sich selbst stellt, gefolgt vom Verschwinden und späteren gewaltsamen Tod eines Altenheimdirektors. Und dann wird Sichalich auch noch von seiner Jugendliebe angerufen, deren Haustier brutal ermordet wurde. Wie das wohl alles zusammenhängen kann, überlegt sich der Inspektor. Und nähert sich nach einem Vierteljahrhundert seiner Mechthild, deren Mann zu allem Überfluss auch noch verschwunden ist, doch noch an. Die Auflösung? Wird prompt serviert und hinterlässt doch alle Beteiligten so klug wie zuvor. Egyd Gstättner ist in diesem Roman in seinem Element als Erzähler und Satiriker. Der Leser taucht in die Skurrilitäten des Hintersiebenbergener Polizeilebens genauso ein wie in den Minnesang von Friesach. Und bei alledem kann man nicht aufhören zu lachen, auch wenn einem das Lachen manchmal im Hals stecken bleibt.
Egyd Gstättners spitze Feder ist wieder im Einsatz: In seinen satirischen Erzählungen spannt er den Bogen von Sigmund Freud bis zum zum Song Contest – und arbeitet sich an so manchen Phänomenen der Gegenwart ab.Was, wenn Österreich wieder einen Kaiser hätte? Und was, wenn der ein impotenter Maronibrater aus Klagenfurt wäre? Dann müsste man wohl den Thronfolger via Castingshow bestimmen. Sigmund Freuds Inkognito-Urlaube am Wörthersee, Thomas Bernhards Ohrensessel und Wittgensteins Ururenkel: Egyd Gstättners scharfem Blick entgeht niemand. Er setzt der Lendkönigin mit dem losen Mundwerk ein Denkmal, spürt dem Kopf des Franz Igele nach und hält ein Plädoyer für die Annehmlichkeiten des Rauchens. Und Gstättner outet sich als weltgrößter Fan des Grand Prix Eurovision de la Chanson, heute ESC genannt: Liebevoll, aber gnadenlos rollt er seine Geschichte auf.
„Das Mädchen im See“ von Egyd Gstättner erzählt die fiktive Geschichte eines Rendezvous zwischen dem Autor und der ersten Kärntner Poetin Ottilie von Herbert am Wörthersee. Die Erzählung verbindet Nostalgie, Zeitkritik und Ironie und wird als lehrreich und witzig beschrieben, während sie persönliche und historische Themen verknüpft.
Komik, Tragik, Ironie, Selbstironie, Klischee; das sind Begriffe, ie Egyd Gstättners Texte ausmachen
Die Geschichte des Rendezvous zwischen dem Autor und der Kärntner Poetin Ottilie von Herbert am Wörthersee über 150 Jahre. Das Buch erzählt von Unglücklichen wie Gustav Mahler und Roy Black, die den beiden beistehen. Die Neuausgabe enthält einen aktuellen Essay von Egyd Gstättner sowie zahlreiche Illustrationen.
Egyd Gstättner führt humorvoll und kenntnisreich durch Klagenfurt, bietet spannende Stadtgeschichte, Anekdoten über Kulturschaffende und akademische Einblicke in den KAC und den Fußball. Der Leser taucht in seine Gedankenwelt über Denkmäler, Politik, Sport und den Wörthersee ein.
Durchleuchtung des Kultur- und Literaturbe- triebes, Erforschung der verschlungenen Wege österreichischer Beamtenkameralistik und philosophische Betrachtung der Reisewut unserer Zeitgenossen
Leopold der Letzte
Roman
Unter den vergessenen Autoren der vorletzten Jahrhundertwende ist er vermutlich der bekannteste – wenn auch nicht unbedingt als Autor: Egyd Gstättner porträtiert mit spitzer Feder das Leben Leopold von Sacher-Masochs.Sein bekanntester Roman, Die Venus im Pelz, hat wenn schon nicht Literaturgeschichte, so doch auf jeden Fall Kulturgeschichte geschrieben: Leopold von Sacher-Masoch, altösterreichischer Kleinadeliger, verbrachte sein Leben zwischen der österreichischen und der deutschen Provinz. Er korrespondierte mit den bedeutendsten Schriftstellern seiner Zeit und publizierte unermüdlich – schrammte aber permanent am existenziellen Abgrund entlang. Egyd Gstättner zeichnet einen am Leben und der Bösartigkeit seiner ersten Frau Wanda und seiner eigenen Inszenierung Verzweifelnden.
Alles Irre unterwegs - Unmögliche Geschichten von Reisenden und Daheimbleibern - bk1438; Amalthea Verlag; Egyd Gstättner; Paperback; 1997



