Der Übergang von der Primarstufe in die weiterführende Schule ist der entscheidende Moment im österreichischen Schulsystem, da er die Bildungslaufbahn eines Kindes maßgeblich beeinflusst. Dieser Schulwechsel bringt zahlreiche Veränderungen für das Familiensystem mit sich, was bei Eltern Ängste hervorrufen kann. Da die Schulangst der Eltern in der Literatur bislang kaum behandelt wurde, zielt die Untersuchung darauf ab, diesen Aspekt sowohl theoretisch als auch empirisch zu beleuchten. Neben den Ängsten der Kinder und Eltern stehen auch soziale Selektivität und ungleiche Bildungschancen von Kindern mit Migrationshintergrund im Fokus der Forschung. Aufgrund des jungen Alters der Kinder sind die Bildungserwartungen der Eltern entscheidend für die Wahl der weiterführenden Schule, abgesehen von den Schulnoten. In der Studie wurden 828 Eltern zu verschiedenen Aspekten ihrer Angst bezüglich des Schulübergangs und ihren Bildungsaspirationen befragt. Die Ergebnisse zeigen signifikante Unterschiede in den Angstaspekten, abhängig von Geschlecht, Familienform und Muttersprache der Eltern. Zudem wird untersucht, inwieweit soziodemografische und schulspezifische Variablen die Bildungserwartungen der Eltern beeinflussen.
