Mobilität ist modern! Im flexiblen Kapitalismus soll das Kapital dorthin strömen, wo die größte Rendite erwartet wird. Der Mensch dürfe da nicht bremsen, indem er an seinem inländischen Arbeitsplatz klebe. Doch was genau handeln sich die Mitarbeiter mit ihren Familien damit ein? Welche tatsächlichen Chancen und Risiken verbergen sich hinter all den Hoffnungen, Träumen und Erwartungen? Der hier vorliegende Beitrag deckt als reflektierter Erfahrungsbericht den phasenweisen Ablauf einer Auslandsentsendung auf und macht ihn damit transparent. Er stellt sich der großen Komplexität sowie der ebenso großen Unsicherheit, die den Prozess begleiten. Organisatorische und psychologische Faktoren stehen dabei im Vordergrund.
Christine Löw-Jasny Libros






Der Verbotsirrtum ist im deutschen Strafrecht zur praktischen Bedeutungslosigkeit verkümmert, allenfalls in den Hörsälen der Universitäten mag er noch eine theoretische Rolle spielen. Ursächlich hierfür ist die restriktive, den Momentaufnahmen der Rechtsprechung überlassene Auslegung des Begriffs der «Vermeidbarkeit». Die Tendenz, das Merkmal der «Erkundigungspflicht» - als Faktor der Vermeidbarkeit - auf eine zu vernachlässigende Größe zu reduzieren, ist kennzeichnend für eine Entwicklung im Strafrecht, welche immer größere Anforderungen an die Gesetzeskenntnisse des Normunterworfenen stellt. Die Verfasserin fordert deshalb eine Neubestimmung der Vermeidbarkeitskriterien, deren Ausgangspunkt die Unterscheidung zwischen unveräußerlichen subjektiven Rechten einerseits und den Rechtsgütern andererseits darstellt, so daß das Strafgesetzbuch im Ansatz wieder zur magna charta des Bürgers wird.
Zeitarbeit boomt - weltweit. Die 'heute-hier-morgen-dort'-Arbeitsform Zeitarbeit ist mit dem flexiblen Kapitalismus zusammen zu denken, welcher Kapitalströme umgehend dahin fließen lässt, wo die größten Renditeversprechen abgegeben werden. Dabei bindet die trianguläre Arbeitsform Zeitarbeit drei Hauptakteure mit ihren jeweils akteursspezifischen Bedürfnissen und Interessen (vorübergehend) aneinander: Detailliert stellt dieser Beitrag u. a. aktuelle Forschungsergebnisse sowie fundierte Praxiserfahrungen über Zeitarbeitgeber, Zeitarbeitnehmer und Einsatzunternehmen vor. Durch den akteurszentrierten Zugang werden zeitarbeitsspezifische Spannungsfelder aber auch Potentiale aufgedeckt, die ein vertiefendes wie auch kritisches Verständnis für Wissenschaft und Praxis zugleich ermöglichen. Die Autorin promovierte aus der Praxis heraus an der Universität Augsburg bei Prof. Dr. Oswald Neuberger und arbeitet seitdem als freie Wissenschaftlerin und Publizistin in München.
Die vorliegende Arbeit richtet sich sowohl an wissenschaftlich versierte Praktiker, als auch an pragmatisch orientierte Wissenschaftler. Wissenschaftlich interessierte Personalfachleute oder Führungskräfte mit Personalfunktion werden Veränderungen ihrer täglichen Personalarbeit leichter durchschauen und kritisieren können. Es wird sich zeigen, daß moderne Personalarbeit durchaus einer Logik gehorcht, die sich flexibler Kapitalismus nennt. Für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf der Suche nach 'Brücken' zwischen unterschiedlichen Erkenntnisbereichen sind, eröffnet der Beitrag eine Vielzahl unerforschter Wege: Zum einen werden theoretische Ansätze unterschiedlichster Provenienz nebeneinander gestellt und können sich gegenseitig erhellen. Darüber hinaus beschränkt sich die theoretische Auseinandersetzung nicht auf Erklärungen allein, sie macht sich bewußt und bedacht auch an die kritische Weiterentwicklung der Konzeption des flexiblen Kapitalismus - und zwar im Bereich moderner Personalarbeit.
Das Thema Materialität wird innerhalb feministischer Forschungen in den letzten Jahren erneut diskutiert. Vor dem Hintergrund des material turn widmet sich der Band aktuellen Auseinandersetzungen mit Materialität und Materialismus. Dabei sollen zum einen bestehende Konfliktfelder zwischen Diskurs und Materialität sowie Struktur, Handlungsfähigkeit und Subjektivität aus feministischer Perspektive aufgezeigt werden. Zum anderen strebt der Band an, Potenziale einer verbindenden Perspektive auf ´neue´ und ´alte´ Konzeptionen von Materialität und Materialismen innerhalb feministischer Theorien und Praxen kritisch auszuloten.
Hat der Kolonialismus Auswirkungen auf Erkenntnis und Wissenschaft? Fließen auch in kritische Ansätze wie Marxismus, Dekonstruktion und Feminismus neokoloniale Denkweisen ein? Und vor allem: Wie ist es möglich, die Perspektiven von Frauen aus der Dritten Welt – die am weitesten entfernt sind von ›reiner Theorie‹ – in derlei Überlegungen zu integrieren? Diesen Fragen nähert sich das Buch von Christine Löw durch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Werk der postkolonialfeministischen Theoretikerin Gayatri C. Spivak. Christine Löw arbeitet heraus, dass ein Großteil der Globalisierungsdiskurse erweitert werden muss, will man die politischen Probleme von armen Frauen im globalen Süden begreifen.
Die Untersuchung bietet interessante und wichtige Einsichten für Wissenschaft und Praxis. Dabei stellt der sozioökonomische und somit interdisziplinäre Ansatz die Arbeitsvermittlungsforschung auf eine solide wissenschaftliche Grundlage. Für Unternehmer - aber auch Bewerber - stellt sich heute die Frage nach der Bewertung unterschiedlicher Beschaffungs- oder Suchwege (z. B. Arbeitsamt, private Stellenvermittlung u. a.). Ziel der Studie ist die systematische Erarbeitung einer Kosten-Wirksamkeits-Matrix, die sowohl quantitative als auch qualitative Positionen enthält, anhand derer die Leistungen von Anbietern der Dienstleistung Arbeitsvermittlung vergleichbar gemacht werden können. In der Untersuchung wurden die normativen Verfahren der Leistungserstellung der Adecco GmbH - dem bundes- sowie weltweit führenden Personaldienstleister - den Verfahren der öffentlichen Arbeitsbehörden gegenüber gestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass gesellschaftliche Ansprüche (Motive) sowohl deutliche als auch sehr unterschiedliche Spuren in den Verfahren beider Arbeitsvermittler hinterlassen haben, die geeignet sind, einen Vergleich herzustellen und diesen auch zu 'nutzen'. Für die Vermittler selbst eröffnet das Buch darüber hinaus Optimierungspotentiale.