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Tibor Schäfer

    Die Hunnen und ihre Nachbarn
    Untersuchungen zur Gesellschaft des Hunnenreiches auf kulturanthropologischer Grundlage
    • Dieses Buch untersucht auf Grund einer erweiterten theoretischen und methodischen Grundlage die Gesellschaftsstruktur des Hunnenreiches in Europa. Zugrunde liegt eine evolutionistisch ausgerichtete kulturanthropologische Methode. Nach einem ausführlichen Bericht zur Forschungsgeschichte über Herkunft, Sprache, Habitus und Sozialstruktur der Hunnen werden in der Untersuchung zu diesen Themen neue Akzente gesetzt. Entgegen der bisher geltenden Forschungsmeinung kann man nicht von einer allmählichen Zentralisierung der monarchistischen Gewalt sprechen. Attila war kein absoluter Herrscher, vor dem seine Untertanen zitterten. Seine Macht war vielmehr - wie auch die seiner Vorgänger - durch eine gentilische Gesellschaftsstruktur begrenzt. An der Partizipation der Machtausübung nahmen sowohl die Mitglieder der königlichen Familie wie auch die hunnische und germanische Stammesaristokratie teil. Das wichtigste politische Element in der Machtausübung - sowohl des Königs als auch der Aristokratie - war die bewaffnete Gefolgschaft. Diese Institution war nicht nur bei den Germanen, sondern auch bei den Reiternomaden tief in der Sozialgeschichte verwurzelt. Die Sozialstruktur des Hunnenreiches zeigt in seiner Grundlage keinen Unterschied zu den vorangegangenen und nachfolgenden Reichen der Reiternomaden. Neben einer Oberschicht mit ihren bewaffneten Gefolgschaften lässt sich nur eine unfreie Schicht nachweisen. Ein freies Hirtenkriegertum kann in den Quellen nicht nachgewiesen werden.

      Untersuchungen zur Gesellschaft des Hunnenreiches auf kulturanthropologischer Grundlage
    • Dieses Werk ist das Ergebnis langjähriger Forschungsarbeit, die auf internationalen Fachtagungen präsentiert und in Fachzeitschriften veröffentlicht wurde. Es handelt sich jedoch nicht um eine bloße Sammlung früherer Arbeiten, sondern um eine umfassende Analyse, die durch neue Erkenntnisse und erweiterte Quellenbelege ergänzt wurde. Der geographische Raum erstreckt sich über mehr als zehntausend Kilometer von der Mongolei bis zur Bretagne und beleuchtet die Geschichte eines einzigen Verbandes. Der zeitliche Rahmen reicht vom 3. Jahrhundert vor Christus in Ostasien bis ins 5. nach Christus in Frankreich. Die Studie verfolgt die Spuren einer hunnischen Gruppe und behandelt kontroverse Fragen der hunnischen Geschichte, darunter die Identität der Hsiung-nu-Hunnen und die Herkunft der Chuni bei Ptolemaios. Auch die Präsenz der Hunnen im Kaukasus und Mittelasien im 2. und 3. Jahrhundert wird untersucht, ebenso wie das gotisch-alanisch-hunnische Bündnis in Pannonien. Das Buch verfolgt den Weg dieser Gruppe nach Gallien, wo sie ihr endgültiges Siedlungsgebiet fand. Die Analyse stützt sich vor allem auf schriftliche Quellen, berücksichtigt jedoch auch archäologische Funde wie künstliche Schädeldeformationen, den hunnischen Kessel und Almandineinlagen.

      Die Hunnen und ihre Nachbarn