Das Buch untersucht die Alltagsarbeit von Abgeordneten während der Sitzungswochen im Parlament und deren Einfluss auf die Institution. Es beleuchtet bisher vernachlässigte Aspekte der parlamentarischen Praxis und trägt zur Forschung über Regierungskontrolle und Gesetzgebung bei. Der Autor entwickelt ein Konzept von Parlamentskultur basierend auf empirischen Beobachtungen.
Parlamente gehören zu den zentralen Institutionen der Demokratie. Indem sie die Interessen der Bevölkerung vertreten, politische Entscheidungen treffen, politisches Personal auswählen und die Regierung kontrollieren, sind sie aus keinem demokratischen System wegzudenken. Aufgrund dieser Stellung sind die Volksvertretungen aber auch vielfältiger Kritik ausgesetzt. Sie seien von den Bürgerinnen und Bürgern abgehoben, hätten neben der Regierung zu wenig Einfluss und ihre Abgeordneten würden von den Fraktionen bevormundet. Wie es in einer Organisation mit mehreren hundert Volksvertretern und -vertreterinnen, welche die unterschiedlichsten Interessen mitbringen, immer wieder gelingt, zu verbindlichen politischen Entscheidungen zu gelangen, erklärt dieses Buch. Es gibt anschaulich Einblick in die Alltagsarbeit von Parlamenten und ihren Abgeordneten. Dabei beleuchtet es sowohl die bemerkenswerten Leistungen als auch die Herausforderungen dieser Schlüsselinstitution demokratischer Regierungssysteme.
Eine empirische Studie zum Ost-West-Integrationsprozess unter Abgeordneten
KlappentextZu den Kernproblemen parlamentarischer Demokratien zählt das Spannungsverhältnis von Interessenrepräsentation und -integration. In der Bundesrepublik Deutschland ist das Parlament mit der Herstellung der deutschen Einheit vor zusätzliche Integrationsaufgaben gestellt worden. Am Beispiel des Berliner Abgeordnetenhauses untersucht Helmar Schöne die Auswirkungen der politischen und kulturellen Differenzen zwischen alten und neuen Bundesländern auf die parlamentarische Willensbildung. Auf der Grundlage zahlreicher Experteninterviews analysiert er den Prozess der kulturellen und der institutionellen Integration.
Wie kann politische Europabildung in der Grundschule gelingen? Es besteht breiter Konsens, dass die europäische Integration bereits in der Primarstufe Thema sein sollte. Unklar ist aber die genaue Ausgestaltung des frühen Europaunterrichts. Was sind seine Ziele, Gegenstände und Methoden? Wie können Lehrkräfte besser mit seinen Herausforderungen und Schwierigkeiten umgehen? Zu diesen Fragen finden sich im Band konzeptionelle Entwürfe aus unterschiedlichen fachdidaktischen Perspektiven, empirische Befunde zu Wissen und Einstellungen von Kindern sowie unterrichtspraktische Erfahrungen und Vorschläge.
Gerhard Loewenbergs Buch über den Deutschen Bundestag „Parlamentarismus im politischen System der Bundesrepublik Deutschland“ ist der Klassiker der deutschen Parlamentarismusforschung. Viele Fragen, die er bei seinem Erscheinen vor 40 Jahren aufgeworfen hat, sind bis heute aktuell geblieben. Indem der Band aktuelle Ergebnisse der Parlamentarismusforschung vorstellt und Perspektiven für ihre Weiterentwicklung aufzeigt, würdigt er das Werk Gerhard Loewenbergs. In seinen vier Teilen „Parlamentarismus als Forschungsgegenstand“, „Organisation und Arbeitsweise des Bundestages“, „Die Abgeordneten“ und „Das Parlament in der deutschen Politik“ versammelt der Band Texte namhafter Parlamentarismusforscher. Dabei kombiniert er ein breites Spektrum neuester theoretischer und empirischer Befunde, die das Buch für Politik- und Sozialwissenschaftler ebenso interessant machen wie für Lehrende und Studierende. Zu den Herausgebern: Julia von Blumenthal ist Professorin an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Helmar Schöne ist Privatdozent an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd. Beide sind Politikwissenschaftler und lehren und forschen zum Regierungssystem der Bundesrepublik Deutschland.