Die Arbeit präsentiert ein Konzept zur Überarbeitung des Waldlehrpfades im Opel-Zoo Kronberg mit dem Ziel, die Umweltbildung zu fördern. Zunächst werden verschiedene Lehrpfadkategorien und deren Entwicklungsgeschichte erläutert. Anschließend wird die Lehrpfadpädagogik im außerschulischen Kontext sowie die Relevanz des neuen Kerncurriculums für die Lehrtätigkeit behandelt. Der bestehende Lehrpfad mit 13 Stationen wird hinsichtlich seiner didaktischen Bedeutung analysiert. Fünf neue, interaktive Stationsvorschläge werden vorgestellt, die wichtige Themen des Artenschutzes und der Umweltbildung abdecken.
Das Buch beschreibt ein innovatives, jahrgangsübergreifendes Projekt zur Förderung des Artenschutzes für Fledermäuse an der Bergstraße. Angesichts der Bedrohung durch Lebensraumverlust und negative Wahrnehmung der Tiere wird ein praxisorientiertes Angebot für Schüler vorgestellt. Im Rahmen dieses Projekts bauen die Kinder Nistkästen und erstellen eine Broschüre, die die Bedürfnisse der Fledermäuse sowie Anleitungen zum richtigen Aufhängen der Kästen enthält. Ziel ist es, das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu schärfen und den Schutz dieser bedrohten Tierarten zu fördern, insbesondere während des Hessentags 2014.
Textprobe: Kapitel 3: Beitrag eines Waldlehrpfades zur schulischen
Umwelterziehung: Die Umwelterziehung ist schon seit geraumer Zeit Inhalt und
Thema der Schulen. Als Vorstufe und Voraussetzung der Umweltbildung (siehe
Kapitel 2.3.1.) verfolgt auch sie die Ziele, einen behutsamen Umgang mit der
Natur sowie das umweltgerechte Verhalten zu fördern und zu vermitteln. Laut
ROST (2002) ist der Höhepunkt der Umwelterziehung in Bildungseinrichtungen
bereits erfolgt. Anstatt einer klassischen Erziehung nachzutrauern, welche
sich auf bereits verlorene oder ausgestorbene Individuen beschränkt und
dadurch ziellos zu sein scheint, solle man sich eher auf die Bildung für eine
nachhaltige Entwicklung einstellen. Diese hat zum Ziel, dass zu schützen, was
noch nicht ausgestorben ist. Die heutige Pädagogik sollte sich auf die
Vermittlung nachhaltiger Lebensweisen konzentrieren. Der Besucher soll
erkennen, dass es nicht zu spät ist, etwas gegen das Artensterben und die
zunehmende Zerstörung von Lebensraum zu unternehmen. Zu dieser nachhaltigen
Entwicklung ist im nächsten Kapitel ein Abschnitt zu finden. Die
Umwelterziehung soll Situationen und Bekanntes aus der Lebenswelt der
SchülerInnen aufgreifen und vertiefen (SPÖRHASE - EICHMANN & RUPPERRT 2010).
Im Folgenden wird die Nutzung von Lehrpfaden als außerschulischer Lernort im
Biologieunterricht beschrieben. 3.1: Außerschulischer Lernort Wald: Der Wald
an sich stellt im Biologieunterricht ein wichtiges Ziel für Exkursionen dar.
Durch die zunehmende Nutzung elektronischer Freizeitmedien sinkt die
Freizeitaktivität, welche der Besucher im Wald verbringt. Somit sind auch die
Kenntnisse über die heimische Flora und Fauna oft mangelhaft. Die Wälder
stellen einen didaktisch nicht aufbereiteten außerschulischen Lernort dar
(SPÖRHASE - EICHMANN & RUPPERRT 2010). Plant man Exkursionen, sind daher
umfassende Vorbereitungen zu treffen, um Inhalte zu vermitteln und mit den
teilweise sehr großen Schulklassen diesen sensiblen Lebensraum nicht
nachhaltig zu stören. Ein Waldlehrpfad hingegen kann ohne große Vorbereitung
besucht werden, da hier die Planung schon geschehen ist und die Lernziele
festgelegt sind. Als didaktisch gut aufbereiteten Lernort können die
SchülerInnen den Wald ganzheitlich erleben, ohne die Gefahr der
Beeinträchtigung des Ökosystems. Bei außerschulischen Aktivitäten wird den
SchülerInnen die originale Begegnung ermöglicht. Diese Begegnung kann einer
Primärerfahrung in freier Natur gleichkommen. Die SchülerInnen lernen
ganzheitlich. Durch dieses oft positive Erlebnis wird der Besucher dazu
animiert, sich mit dem Thema auch außerschulisch zu beschäftigen. Laut MESSMER
et al. (2011) tritt eine angestrebte Änderung des Verhaltens aufgrund von
außerschulischen Lernorten erst nach wiederholten oder länger andauernden
Besuchen ein. Daher bietet es sich an, den Pfad mit Schulklassen regelmäßig zu
besuchen, die behandelten Themen sollten jedoch variieren, um keinen Überdruss
aufkommen zu lassen. Auch die Einbindung in Projektwochen oder in den
Wahlpflichtunterricht bietet sich an. 3.2: Naturerleben: [...] Das
Naturerleben verfolgt das Ziel, dem Menschen durch positives und direktes
Erleben der Natur, diese näher zu bringen. Das durch JANSSEN (1987)
entwickelte Modell des Naturerlebens (Abb. 1) basiert auf der Annahme, dass
die Handlungsebene, also die Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen, nur
durch das Ansprechen einer emotionalen Basis erreicht werden kann. Diese
wiederum verlangt nach der originalen Begegnung und bildet den Kern dieses
Modells. Nur wenn die emotionale Ebene angesprochen wird, kann man ein
Verständnis für die Natur entwickeln. Dies kann nur über die
Auseinandersetzung mit der Natur funktionieren. Das Naturverstehen auf der
Sachebene entwickelt sich aus dem Beschreiben und Erklären der Natur. In der
Lehrpfadpädagogik werden diese beiden Punkte direkt an den Stationen
angesprochen und durchgeführt. Das Verstehen biologi