Jürgen Ebert Libros






Soziale Arbeit ist ein Beruf, der auf Menschenrechten und sozialer Gerechtigkeit basiert, um Menschen in Problemlagen zu unterstützen und gesellschaftliche Entwicklungen zu beeinflussen. Professionelles Handeln erfordert ein Zusammenspiel von Wissen, Können und Haltung, das auf personeller, institutioneller und gesellschaftlicher Ebene reflektiert wird. Reflexionstheorien und -methoden werden behandelt, ebenso wie die Notwendigkeit für Fachkräfte, sich mit ihren persönlichen Anteilen in der Interaktion auseinanderzusetzen, was ein grundlegender Bestandteil ihres psychosozialen Handelns ist. Die von den Autor*innen entwickelten und in der Praxis erprobten Modelle zur Fall- und Situationsreflexion sowie zur Problemanalyse bieten einen praxisnahen Rahmen zur Planung und Evaluation der Arbeit mit Klientinnen und Klienten. Sie ermöglichen auch die Analyse von Veränderungen der Rahmenbedingungen und deren konkrete Auswirkungen. Es wird verdeutlicht, welche Aspekte Fachkräfte einbeziehen sollten, um ihre Ziele erfolgreich zu erreichen. Insgesamt bietet das Buch eine umfassende Betrachtung der Ebenen, die das fachliche Handeln in der Sozialen Arbeit beeinflussen.
Die Professionalisierung der Sozialen Arbeit steht angesichts aktueller gesellschaftspolitischer und sozialstruktureller Entwicklungen vor neuen Herausforderungen, die von den Hochschulen bei der Planung ihrer Curricula bedacht werden müssen. Die Ausrichtung auf eine wissensbasierte Dienstleistungsgesellschaft zieht die strukturelle Reorganisation der Studiengänge und die Neugestaltung der Curricula nach sich. Die vorliegende Studie soll – am Beispiel der Hochschule und dem Arbeitsfeld Soziale Arbeit – einen Beitrag leisten, die Auswirkungen sozialstruktureller Veränderungen auf die Haltungen der Individuen stärker in den Blick zu nehmen. Der Studie liegt das Habituskonzept Pierre Bourdieus zugrunde. Das Konzept soll dazu verhelfen, den Prozess des Erwerbs eines professionellen Habitus zu rekonstruieren. Professionelles Handeln setzt eine reflexive und kritische Haltung voraus. Um eine solche Haltung auszubilden, bedarf es nicht nur der zielgerichteten Gestaltung der Curricula. Wie die Ergebnisse der Studie aufzeigen, sind, neben der Strukturierung der Rahmenbedingungen, die sowohl die Disziplin als auch die Profession betreffen, auch informelle Lernprozesse und nicht zuletzt das Lebensumfeld der Studierenden für die Entwicklung eines professionellen Habitus von Bedeutung.