Waltraud Wiethölter Libros






Der Brief - Ereignis & Objekt
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Im Gegensatz zur Schriftkultur, die in den letzten zwei Jahrzehnten zum Thema zahlreicher Arbeiten geworden ist, hat die Erforschung der sekundären Mündlichkeit bislang noch kaum begonnen, geschweige denn von einem interdisziplinären Ansatz, wie ihn der vorliegende Band präsentiert, profitieren können. In einer Zeit, in der sich die 'Schrift' als Leitmedium der Gesellschaft etabliert, bekunden Dichter und Denker eine Erfahrung des Verlustes an Nähe und Unmittelbarkeit (Präsenz). Gegen Orientierungs-und Bindungsverlust sowie Einsamkeitserfahrungen werden kompensatorisch die Stimme (Reden, Vorlesen und Hören) und die gesellige Kommunikation unter Anwesenden beschworen. Mit der Durchsetzung der elektronischen Funkmedien im späten 19. Jahrhundert (Telefon, Radio) und im späten 20. Jahrhundert dem Internet verändert sich die Situation jeweils ein weiteres Mal.
Alle Dinge dieser Welt in Zeichen zu fassen, so daß in der Darstellung der Dinge zugleich die Ordnung ihres Seins erkennbar wird - dies ist der Imperativ enzyklopädistischer Strategien. Zwar prägt er die Denkarchitekturen philosophischer Systeme ebenso wie die Beschreibungsverfahren literarischer Texte. Als enzyklopädistischer im spezifischen Sinn aber tritt dieser Imperativ da auf, wo Ordnungs-, Darstellungs- und Verknüpfungsmodelle die Schwierigkeiten, ja Aporien der von ihm eingeforderten systematisch-umfassenden Bezugsstiftung problematisieren. Die Beiträge des Bandes setzen an den historischen, literaturgeschichtlichen und medialen Einschnitten in der Tradition enzyklopädistischer Reflexion an. Sie dokumentieren damit Kontinuitäten und Brüche des europäischen enzyklopädistischen Denkens von seinen Anfängen bis zur Gegenwart.
Witzige Illumination
Studien zur Ästhetik Jean Pauls
Die Reihe Studien zur deutschen Literatur präsentiert herausragende Untersuchungen zur deutschsprachigen Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Offen besonders auch für komparatistische, kulturwissenschaftliche und wissensgeschichtliche Fragestellungen, bietet sie ein traditionsreiches Forum für innovative literaturwissenschaftliche Forschung. Alle eingesandten Manuskripte werden doppelt begutachtet. Informationen zum Bewerbungsverfahren und zu Druckkostenzuschüssen erhalten Sie beim Verlag.