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Deutscher Levante Verlag

    Zenith. Nr.3
    Zenith. Nr.2/2017
    • Wir wollen Sie nicht länger auf die Folter spannen, deshalb das Wichtigste zuerst. Nach einer im Sommer 1999 begonnenen und seither andauernden Forschungsexpedition liegt nun ein Zwischenbericht des zenith-Teams vor. Wir können deshalb mit Gewissheit sagen: Wir haben Atlantis zweifelsfrei lokalisiert. Jenes einstmächtige und reiche Land, dessen Dasein eine Menge Gelehrter von Origenes an bis Humboldt geleugnet, sein Verschwinden unter die Märchen gerechnet. Hier lag es vor unseren Augen mit den unverwerflichen Zeugnissen seines Hinabsinkens (O-Ton Pierre Aronnax). Bevor Sie sich jetzt fragen, ob Sie womöglich die erste offizielle zenith-Fakenews-Ausgabe in den Händen halten: Seit der Frühen Neuzeit hat die Suche nach Atlantis die Europäer nie losgelassen - und dabei nicht nur Forscher, Denker, Romanciers, sondern auch allerhand krude Okkultisten inspiriert. Eine glückselige Gesellschaft, der es an nichts fehlte, die sich aber durch Macht und Habgier selbst aufreibt und schließlich zugrunde geht an einer Umweltkatastrophe. Diese zusammenfassende Beschreibung hat uns stutzig werden lassen und veranlasst, alte Forschungshypothesen mit aktuellen Entwicklungen abzugleichen. Unser Ergebnis: Dieses Atlantis aus dem Werk Kritias des Planton liegt nicht etwa im Atlantik, sondern wie auch Sie vermutlich immer schon vermuteten, im Mittelmeer. Warum es dort bisher nicht gefunden wurde? Die Antwort darauf entnehmen Sie der Rekonstruktion auf unserem Titelblatt. Stellen Sie sich das Mittelmeer, an dem Sie - zumindest statistisch gesehen - sehr wahrscheinlich in diesem Jahr wieder einmal Ihre Ferien verbringen, einmal nicht als Gewässer vor. Fragen Sie sich: Was, wenn das Mittelmeer ein Land wäre? Keine Sorge, wir plädieren nicht für dessen Trockenlegung, wohl aber für einen Perspektivwechsel: Womöglich trennt es Europa, Nordafrika und den Nahen Osten ja gar nicht. Sondern es verbindet sie.

      Zenith. Nr.2/2017
    • Mit 124,5 Metern Wasserlinienlänge gilt die Savarona nicht nur als eine der größten jemals gebauten Privatyachten: Für viele Türken ist sie ebenso ein Symbol für die Republik .schlechthin - und für ihren Gründer Mustafa Kemal, genannt Atatürk. 1938 nahm dieser sie als Geschenk des Staates in Empfang und konnte sich bis zu seinem Tod am 10. November noch einige Monate daran erfreuen. Gekrönte Häupter und Filmstars haben seitdem auf der Savarona mit Champagner angestoßen. Heute ist sie eine Touristenattraktion; zwischenzeitlich soll sie Geschäftsleuten einmal als schwimmendes Bordell gedient haben. Auch Recep Tayyip Erdogan hat sich schon auf der Kommandobrücke der Savarona ablichten lassen. Er will das Ruder der Republik fest im Griff haben, Kurs halten. Er erhöht die Drehzahl der Maschinen und baut das Schiff noch während der Fahrt in stürmischen Gewässern um. Dieser durch eine harte, autoritäre Führung nur äußerlich stabil wirkende Staat ist bereits leckgeschlagen und steuert womöglich auf eine Katastrophe zu. Der Untergang ist aber aufzuhalten, und noch ist die türkische Republik stark genug, sich aus eigener Kraft aufzurichten. Bei allen Krisen und Konflikten: Das Wohlergehen der Türkei, ihre innere Stabilität und Staatlichkeit können gar nicht weit genug oben auf der Agenda der Europäer stehen. Versagen ihre Institutionen, zerfällt sie oder schlittert sie in einen Bürgerkrieg, hätte das schwerer wiegende Auswirkungen für den Nahen Osten, Europa und die Mittelmeerregion als selbst die Folgen des Arabischen Frühlings. Darüber hinaus gilt (und hier wollen wir als zenith-Redaktion einmal persönlich werden): Die Türkei liegt uns am Herzen, und auch das Interesse unserer Leserinnen und Leser an dem Land dürfte mehr als nur politisch sein. Was der türkischen Republik bevorsteht und auf welche Entwicklungen man jetzt das Auge richten sollte, haben unsere Chefredakteure Daniel Gerlach und Robert Chatterjee in neun Thesen formuliert (S. 38).

      Zenith. Nr.3