Die Bedeutung des Handwerks für die deutsche Wirtschaft wird in dieser Arbeit hervorgehoben, die im Rahmen einer Imagekampagne entstand. Sie beleuchtet die vielfältigen Verbindungen zwischen Privatpersonen, Industrie und Handwerk. In Zusammenarbeit mit perfakta.SH e.V. wird untersucht, wie Controlling-Praktiken und betriebswirtschaftliche Instrumente zur Strategieentwicklung im Handwerk genutzt werden können. Die Analyse bietet Einblicke in die wirtschaftliche Stärke und die Entwicklungsmöglichkeiten des Handwerks.
Textprobe: Kapitel 4 Strategisches Management und Risikomanagement In diesem
Kapitel stehen die Ziele und die daraus resultierenden Aufgaben des
strategischen Managements und des Risikomanagements im Fokus, da diesen
Managementarten die tragende Rolle in der strategischen Ausrichtung eines
Unternehmens zukommt. Sie werden durch das strategische Controlling sowie das
Risikocontrolling unterstützt. Bevor diese Thematik näher erläutert wird, soll
hier vorweggenommen werden, dass große Schnittmengen zwischen den genannten
Bereichen bestehen und dass sie nicht eindeutig voneinander trennbar sind. Das
gleiche Verhältnis besteht zwischen dem Risikocontrolling und dem
strategischen Controlling. 4.1 Ziele und Aufgaben des strategischen
Managements Das Ziel des strategischen Managements ist es, Erfolgspotenziale
zu generieren und/oder zu erhalten, die wiederum auf Wettbewerbsvorteilen
basieren. Um sie zu erreichen, müssen strategische Entscheidungen getroffen
werden, die die grundlegende Ausrichtung des Unternehmens bestimmen. Sie sind
dadurch geprägt, dass sie immer unter Unsicherheit getroffen werden und
folgende Merkmale aufweisen: - Strategische Entscheidungen beeinflussen
maßgeblich die Unternehmensentwicklung. - Strategische Entscheidungen sollen
den langfristigen Unternehmenserfolg sichern. Dies geschieht über die externe
Positionierung (Branche/Umwelt) und die interne Gestaltung der
Ressourcenbasis. - Strategische Entscheidungen sollen Spielräume für
Erfolgspotenziale schaffen. - Strategische Entscheidungen sind Entscheidungen
des Top Managements. Weiterhin weisen sie die Problematik auf, dass
unvorhergesehene Entwicklungen eine Anpassung der Strategie erfordern. Die
notwendige Zeit für diese Anpassungen nimmt jedoch zu, während die Vorwarnzeit
dieser Entwicklungen bei einem fortgeschrittenen Strategieprozess immer kürzer
wird. Für die Evaluation, welche Faktoren bei strategischen Entscheidungen
berücksichtigt werden müssen, können insgesamt vier Denkweisen oder Konzepte
herangezogen werden. Der marktorientierte Ansatz stellt die Branchenstruktur
und das Verhalten der Branchenmitglieder in den Vordergrund und besagt, dass
das Verhalten der Unternehmen in einer Branche zu einem bestimmten
Marktergebnis führt. Die Marktstrategien, die Verwendung finden, basieren auf
Wettbewerbsvorteilen und richten sich an den Kosten (Kostenführerschaft) oder
an der Qualität (Differenzierungsstrategie) aus. Ein weiterer Ansatz für
Marktstrategien sind die Economics of Scope, die durch die Gesamt- oder
Nischenmarktstrategie abgegrenzt werden. Der ressourcenorientierte Ansatz
unterstellt, dass weniger die Markt- und Branchenstruktur entscheidend ist,
sondern die Ressourcenbasis des Unternehmens und wie diese gestaltet wird, um
im Idealfall einzigartige Kernkompetenzen zu generieren. Diese Kernkompetenzen
können u.a. die Ausprägungen Kundennutzen, Einzigartigkeit und Ausbaufähigkeit
besitzen. Der wertorientierte Ansatz bietet eine finanzwirtschaftliche
Perspektive, indem geprüft wird, ob die Investitionen zum Aufbau und Erhalt
von Wettbewerbsvorteilen auch eine über die Verzinsung des eingesetzten
Kapitals hinausgehende Steigerung des Unternehmenswertes erbringen. Hieraus
wird der Shareholder Value abgeleitet. Der vierte Ansatz ist ein
ganzheitlicher Ansatz auf Basis der Balanced Scorecard, bei dem es darum geht,
die unterschiedlichen Ergebnisse zu harmonisieren und damit eine ausgewogene
und zielorientierte Steuerung zu ermöglichen. Der Erfolg einer Strategie hängt
von ihrer Qualität sowie ihrer Umsetzung ab. Abbildung 5 zeigt, wie dieses
Prinzip zu verstehen ist und welche Komponenten bei der Qualität der Strategie
eine Rolle spielen (Abbildung 5: Erfolgskomponenten einer Strategie). Der in
folgender Abbildung 6 skizzierte Prozess des strategischen Managements basiert
auf dem Regelkreisprinzip, d.h. dass die einzelnen Phasen immer wieder eine
Revision durchlaufen, um ggf. bei einer Änderung der Prämissen, Anpassun