Reitschule
Eine Erzählung






Eine Erzählung
Seinen Vater kennt Cornelius nicht, und weshalb seine Mutter eines Tages verschwunden ist, weiß er auch nicht. So verlebt er eine Nachkriegskindheit bei seinen Großeltern in der Münchner Vorstadt, zwischen Bahndamm und Schrebergartensenke, eine Kindheit, die nach Ziegelschutt, moderndem Holz und Beinwell riecht – bis er von der Aufbruchstimmung der sechziger Jahre erfasst wird und der Ausbruch aus seiner kleinen Welt der Hitler- und Gartenzwergverehrenden Nachbarn möglich scheint. Egon Günther findet für eine typische Geschichte seiner Generation eine ganz eigene Sprache: poetisch, bildhaft, eindrücklich. Dieser Roman packt den Leser und wirft ihn in die Zeit, aus den 'Schrecken der Kindheit' taucht er nicht ohne Spuren wieder auf.
Ein Heimatbuch
Bayern hat auch eine freiheitliche Tradition, die gegen provinzielle Enge und verkitschte Trachtenrührseligkeit steht. Als Spurensucher durchstreift Egon Günther Landschaften und Orte, besucht Stätten des Widerstands und abgelegene Winkel. Er entdeckt die Lebensgeschichten von Anhängern der Bayerischen Räterepublik, von Verfolgten des Naziregimes und Grenzgängern jeder Art. Bei seiner Wanderung durch die Zeitläufte legt der Autor eine Kultur frei, in der ein rebellisches Selbstbewusstsein wider jegliche Obrigkeit entstanden ist, und das, durch alle Verwandlungen hindurch, bis heute wirkt – nicht nur in Bayern.
In Weimar schmähte man sie als äFabrikmädchenä oder gar äHureä, Christiane Vulpius selbst sieht sich als ädie Brautä und das 18 Jahre lang. Erst dann heiratet Goethe sie. Das äWagnis der verbotenen Liebeä stellt Günther in den Mittelpunkt des Romans, der Passagen des gleichnamigen Films in geistvoller, jener Zeit nahen Sprache vertieft und den Dichter als Liebhaber vorführt