Sie zogen in die Wildnis und suchten Gott. Der Glaube der fruhchristlichen Monche der ersten Jahrhunderte wurde von Erfahrungen in der Wuste, zwischen Himmel und Erde und von allzu Irdischem geformt. Die Ausspruche und Kurzestgeschichten dieser Wustenvater und -mutter wurden gesammelt, ihre geistlichen und zutiefst menschlichen, Erkenntnisse faszinieren seit Jahrtausenden. Uns Heutigen treten in den Apophteghegmata Patrum oft kratzige Texte einer fremden, handfesten Mystik entgegen. Durch kontemplatives Lesen und Kauen dieser thematisch breiten Auswahl an Geschichten und Spruchen, erschliesst sich aber immer wieder ihre lebens- und glaubensfordernde Wirkung.
Der Fall Jakob Schmidli 1747. Mit Beiträgen von David Neuhold und Anton Schwingruber
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Der Fall Jakob Schmidli, der 1747 in Luzern wegen "Irrlehren und Verführung" hingerichtet wurde, beleuchtet die Konflikte zwischen Aufklärung, Kirche und Gesellschaft in der Schweiz. Während in anderen Ländern bereits technologische und gesellschaftliche Fortschritte stattfanden, wurde Schmidli zum Symbol für den Widerstand gegen den Klerus und die katholische Kirche. Gregor Emmenegger analysiert anschaulich die Hintergründe und Mechanismen, die zu dieser Hinrichtung führten, und reflektiert die Entwicklung der Schweizer Kirchengeschichte über drei Jahrhunderte hinweg.
Ein Beitrag zur Textgeschichte der Septuaginta und zur Textkritik koptischer Bibelhandschriften, mit der kritischen Neuausgabe des Papyrus 37 der British Library London (U) und des Papyrus 39 der Leipziger Universitätsbibliothek (2013)
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Der koptische Psalmencodex aus al-Mudil ist auf Grund seines hohen Alters (spätes 4. Jhd.) und des beinahe vollständigen Textumfanges ein Kronzeuge für den Septuaginta-Psalter. Wie andere Bibeltexte, die im mittelägyptischen Dialekt überliefert sind, weist auch er viele eigentümliche Lesarten auf. Die hier vorgelegte umfassende Analyse des Textes und seiner Beziehungen zu anderen Psalterversionen führt zur differenzierten Situierung in der Textgeschichte. Es zeigt sich, dass entgegen ersten Hypothesen die Textform nicht wesentlich älter als die Handschrift sein kann. Der koptische Übersetzer hat mehrere Vorlagen verwendet und versucht, auf Grund seines theologischen Verständnisses dem Psalter zu mehr Klarheit zu verhelfen. Der Mudil-Codex ist darum sowohl ein wichtiger Zeuge für teilweise sehr alte Textvarianten als auch ein faszinierendes Beispiel dafür, wie im Ägypten des 4. Jhd mit Bibeltexten umgegangen wurde. Die Studie enthält zwei kritische Neuausgaben griechischer Papyri. Es handelt sich um die Leipziger Papyrusrolle (P. 39 / Rahlfs 2013) und das Londoner Papyrusbuch (P. 37 / Rahlfs U). Beide Texte sind für die Textkritik des Septuaginta-Psalters von höchstem Wert, da sie die einzigen griechischen Zeugen des so genannten „oberägyptischen Textes“ sind, der sonst nur auf koptisch erhalten ist.