Aleida Assmann es una profesora alemana de Estudios Ingleses, Egiptología, Literarios y Culturales. Su investigación se adentra en los complejos ámbitos de los estudios de la memoria, la memoria cultural y la construcción de la historia. El trabajo de Assmann examina críticamente cómo las sociedades recuerdan y olvidan, explorando la dinámica interacción entre pasado y presente. Analiza cómo la memoria colectiva se moldea a través de narrativas y rituales, y su profundo impacto en la formación de la identidad y nuestra comprensión del mundo.
The book traces the process of creating of a new German memory of the
Holocaust after the fall of the Wall. Combining theoretical analysis with
historical case studies, the book revisits crucial debates and controversial
issues out of which Germany's new `memory culture' emerged as a collective
project and work in progress.
Divided into seven themed chapters: signs, media, body, time, space, memory and identity, this book aims to provide a fresh approach to complex theoretical and historical questions. Sparking reader’s interest in literature from different genres and periods, this volume is not only an introduction, but also an important study tool encouraging the reader’s own endeavours concerning the relationship between reading and major key questions of culture. “This book by Aleida Assmann consistently surpasses a narrow definition of ‘English Studies’ and opens up new, fresh perspectives that enable fascinating views on current questions. The theme-centred, coherent and well written Introduction to Cultural Studies can be considered outstanding in every respect: it will take a permanent place among the introductions to English Literature and Cultural Studies.“ (Till Kinzel)
Der Diskurs über die altägyptischen Hieroglyphen, von den Griechen bis zur Moderne, behandelt die Grundfragen abendländischer Grammatologie, über die man wenig weiß, wenn man den Reichtum an Theorien, Gedanken und Phantasien außer Acht läßt, der in diesem Diskurs gespeichert ist. Hier ging es um grundlegende Probleme der Kultur und ihrer Zeichen. Im Mittelpunkt stand ganz allgemein das Verhältnis von Schrift, Sprache, Denken und Wirklichkeit. Die Hieroglyphen galten als eine vollkommene, weil ebenso natürliche wie universale Bildsprache und als Heilung der babylonischen Sprachverwirrung, zugleich aber auch als Zeichen einer untergegangenen Kultur, eines verschwundenen Ur-Wissens und einer verlorenen Bedeutung. Die Faszination dieses Diskurses dauert auch nach Champollions Entzifferung und Entzauberung der Hieroglyphen ungebrochen fort. Die semiotischen Grundfragen der Kultur sind durch Champollion keineswegs gelöst worden, und es ist der Hieroglyphendiskurs, in dem diese Grundfragen an jeder Medienschwelle mit neuer Dringlichkeit gestellt werden. Der vorliegende Band will der unerschöpflichen Fruchtbarkeit des Hieroglyphendiskurses in seinen Wandlungen nachspüren. Die Thematik reicht von den historischen ägyptischen Schriftzeichen bis in die Literatur- und Kunst-, die Medien- und Filmtheorie des 20. Jahrhunderts. Mit Beiträgen von: Aleida und Jan Assmann, Stefan M. Maul, Soichiro Itoda, Michael Friedrich, Carlo Severi, Ulrich Gaier, Moshe Barasch, Marcus Kiefer, Franz Mauelshagen, Jürgen Trabant, Barbara Hunfeld, Christian J. Emden, Gabriele Rippl, Lena Christolova, Joachim Paech
Herausgegeben und mit einem Vorwort von Felix Hoffmann. Texte von Aleida Assmann, Friedrich von Borries, Clément Chéroux, Michael Diers, Michael C. Frank, Gerhard Paul, Fred Ritchin und Stephan Weichert Bilder vom Terror haben eine enorme, nachhaltige Wirkung, der wir uns kaum entziehenkönnen. Sie brennen sich tief in unser kollektives Gedächtnis ein. Terrorbilder sind nichtnur Abbildungen, die ein Ereignis dokumentieren. Sie sind auch mehr als reine Medien, die unter Nutzung ihres ästhetischen Potenzials Deutungen transportieren. In dermodernen Mediengesellschaft ist die Fotografie ebenso Waffe wie Ziel. So ist es von derReproduktion der Tat im Bild zum Bild als Tat ein kurzer Weg. Die mediale Wirklichkeitentspricht nicht immer der Realität. Bilder besitzen sogar die Fähigkeit, Realität zu erzeugen. Das Buch untersucht über die mediale Verarbeitung von Fotografie ihre Bedeutungfür unsere tägliche Bildkultur sowie die entscheidende Rolle der Massenmedien. Images of terror have a huge long-term impact that we can hardly escape. Theyingrain themselves deep in our collective memory. Images of terror are not onlyreproductions that document an incident. They are more than pure media, transportinginterpretations through the utilization of their aesthetic potential. In our modern mediaorientedsociety, photography is just as much a weapon as it is a goal. Thus there is athin line between the reproduction of an action in an image and the image as an actionitself. The media truth does not always correspond to reality. In fact, images evenhave the ability to create reality. The book explores the processing of photographs bythe media and their subsequent significance for our daily image culture as well as thedecisive role played by the mass media.
Im Zeitraum von 1988 bis 2018 wurden im Rahmen des Projektes Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich über 40 künstlerische Projekte realisiert, die sich mit den komplizierten Zeiten der Landesgeschichte beschäftigen – darunter Mahnmale, Denkmäler, Kompositionen, Filme, temporäre Installationen oder das Museum ERLAUF ERINNERT. Die Bemühung von Kunst im öffentlichen Raum besteht dabei in der Schaffung einer aktiven Erinnerungskultur, die auf der Thematisierung der nationalsozialistischen Vergangenheit und der Vertreibung, Verfolgung oder Diskriminierung in den einzelnen niederösterreichischen Gemeinden basiert. In der Zeit einer populistischen Politik, wo rassistische Äußerungen Teil des alltäglichen sozialpolitischen Diskurses sind, leistet Kunst einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag und eröffnet Dialoge zur Problematik der NS-Zeit. Das vorliegende Buch dokumentiert die einzelnen Projekte im niederösterreichischen Raum und beherbergt Texte von GeschichtswissenschaftlerInnen Aleida Assmann und Robert Streibel, die sich in ihren respektiven Forschungen der Thematik des Nationalsozialismus und des Holocausts widmen.
»Wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen« – so Wittgensteins berühmtes Diktum. Gewöhnlich fasst man das »Worüber« des Schweigens im mystischen Sinne auf: als das, was jenseits des menschlichem Erkennen Zugänglichen und mit sprachlichen Mitteln Artikulierbaren liegt. Man kann aber auch an das Jenseits des Kommunizierbaren denken, was durchaus erkennbar ist, aber sich jeder Mitteilung versperrt: weil es niemand gern hören, weil es der Sache, dem Redner oder dem Hörer schaden würde und was der Gründe mehr sind, lieber »darüber« zu schweigen. In politisch-historischer Hinsicht geht es hier um das Schweigen unter den Nachwirkungen traumatischer Leiderfahrungen und dem Druck von Scham und Schuld, das als Form des Verdrängens und Vergessens, aber auch als Mittel zur Überwindung von Gewalt im Interesse der Zukunft und Versöhnung interpretiert wurde. Der Band stellt aber auch ein reichhaltiges Repertoire an ästhetischen Formen der Nicht-Repräsentation vor wie Pause, Lücke, Leerstelle, insgesamt negative Verfahren, die Schweigen durch entsprechende Rahmung paradoxerweise zur Erscheinung bringen.
Der 9. Band der Reihe behandelt das Thema der Identität, allerdings von einer ganz anderen Seite, von seinem Gegenbegriff der Verwandlung aus. Es geht dabei um die Frage: Was ist der Mensch? Ist er der Verwandlungskünstler, Rollenspieler, Maskenträger gegenüber der Welt der Tiere, die sich immer treu bleiben und immer dieselben sind? Hat er sich im Laufe der Kulturgeschichte vom archaischen Menschen, der als Schamane Tiergestalt annimmt, als Benandante zum Werwolf wird, im Ritus ein Leopard ist, zum modernen Menschen entwickelt, der sich festlegen muß und festgelegt wird auf eine Identität, die ihm zum stahlhart unentrinnbaren Gehäuse wird? Und welche Rolle spielt die Schrift in diesem Prozeß? Bedeutet der Gegensatz von Mündlichkeit und Schriftlichkeit zugleich den Übergang von der labilen zur stabilen, zugeschriebenen und festgeschriebenen Identität? Diese und andere Fragen werden an archaischen Gesellschaften und Werken der Hochkultur ebenso erörtert wie an popkulturellen Phänomenen der Gegenwart.