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„Gab ich jedem Recht auf meinen Körper?“ Die Frage, die der Protagonist Friedrich in Ernst Tollers erstem Stück Die Wandlung (1919) formuliert, kann als programmatisch für einen Anspruch in Tollers Werk verstanden werden, der bisher trotz seiner Deutlichkeit, Relevanz und Aktualität kaum beachtet worden ist: Antwort zu geben auf die zahlreichen Versuche seiner Zeit, die Körper der Menschen zu systematisieren, zu manipulieren, zu kontrollieren. In seinen politischen Reden wie in seinen literarischen Texten führt Toller vor, wie vor allem der eugenische und der sexuelle Diskurs die Körper zu besetzen versuchen, wie in Menschen-, Tier-, und Autofabriken, in Todeszellen und in Bordellen, in KZs, vor Gericht und auf Schlachtschiffen, in Schulen und Kasernen, auf dem Schlachtfeld und in Hotelzimmern Menschen seriell hergestellt und zu „schauerlichen Marionetten“ geformt werden, wie ihre revolutionäre und ihre libidinöse Energie gesteuert und kanalisiert wird und wie sie selbst letztendlich zu Teilen der Maschinen werden, die an ihrer eigenen fließbandmäßigen Produktion und Vernichtung arbeiten.
Ultima ratio?
- 178 páginas
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InhaltsverzeichnisVorwort – B. Wolf: „Auf diesem furchtbaren blutlosen Schlachtfelde“. Das ‚Pathos des Realen‘ bei Georg Heym – H. Grugger: Techniken der literarischen Konstruktion von Gewaltphänomenen im Wechselspiel von Theatralität und Polysemie – M. Pilz: Hirne und Nadeln, oder: Das Grammophon im Schützengraben – J. Boog / K. Emeis: Verrenkungen. Zwischen Sehnsucht und Selbstzucht in Judith Schalanskys Der Hals der Giraffe – V. Strobl: „wie kann man unbeschwert sein wenn flipper der tod droht?“ Medien, Mythen und Macht. Gewaltdarstellungen in Elfriede Jelineks Roman Michael. Ein Jugendbuch für die Infantilgesellschaft – U. Milevski: Die Herrin des Blickes. Strategien der Repräsentation von Raum und Geschlecht in Jelineks und Hanekes Die Klavierspielerin – M. Gerstenbräun: „Sie haben schon genug? Aber wir sind doch noch unter Spielfilmlänge!“. Die Gewaltästhetik des Mainstreamfilms und Möglichkeiten des Widerstands – V. Schuchter: Von mordenden Tanten und versehrten Körpern – G. Hinterleitner: Chaotic Good, Lawful Evil? Ethische Konflikte im Videospiel – G. Scholz: „Hope is for the weak“. Exzessive virtuelle Gewalt in God of War – J. Wang: Die Kraft der Argumentation. Warum es legitim ist, andere Menschen mit Worten zu überzeugen – C. Scholz: Sticks & Stones. Sprache als Form der Gewalt – M. Sumereder: Gewaltfreier Widerstand der Nasa. Ein indigenes Volk zwischen den Fronten des bewaffneten Konfliktes in Kolumbien
Zeitgemäße Betrachtungen?
Zur Wahrnehmung von Gegenwart und Geschichte in Felicitas Hoppes "Johanna" und Daniel Kehlmanns "Die Vermessung der Welt"
Der historische Roman – ein Genre, dem seit langem der Ruf anhaftet, allein der Unterhaltung zu dienen – erlebt spätestens seit Umberto Ecos Roman Der Name der Rose von 1980 eine postmoderne Renaissance. Im deutschsprachigen Raum gab es zuletzt mit Daniel Kehlmanns Die Vermessung der Welt (2005) einen neuen Höhepunkt. Der vorliegende Band versucht anhand der Analyse dieses prototypischen Textes sowie des Romans Johanna von Felicitas Hoppe den Eigenschaften des postmodernen historischen Romans nachzuspüren; zu zeigen, wie er den Rahmen des Trivialen sprengt, mit welchen Themen er sich auseinandersetzt, welchen Umgang mit der Vergangenheit er pflegt und welche philosophischen Implikationen sein Ansatz mit sich bringt. Letztlich geht es auch um die Frage, wie Schriftsteller, die vom Publikum wie von der Kritik gefeiert werden, Vergangenheit und Gegenwart handhaben, das heißt: wie sich in der zeitgenössischen Literatur unsere Haltung zur Vergangenheit und zur Gegenwart einer immer unübersichtlicher werdenden Welt spiegelt.
Cvičíme s děťátkem: Masáže, hry, gymnastika a plavání pro kojence v 1. roce života (+plakát)
- 110 páginas
- 4 horas de lectura
Masáže, hry, gymnastika a plavání pro kojence v 1. roce života.
Reise nach Egipten
Satirische Dichtungen und Zeichnungen von Friedrich Schiller