Der Osnabrucker Jurist, Historiker und Staatsmann Justus Moser (1720-1794) zahlte zu den interessantesten Intellektuellen im norddeutschen Raum und war in der aufklarerischen Gelehrtenrepublik vielfach vernetzt. Am offentlichen Religionsdiskurs seiner Zeit hat er sich fortwahrend mit bedeutsamen, originellen Beitragen beteiligt. In kritischer Gesamtschau lasst sich darin eine funktionale Religionstheorie von eindrucklicher Geschlossenheit entdecken. Damit wollte "der herrliche Justus Moser" (Goethe), der sich selbst als "fromme[r] Laie" auswies, nicht etwa spekulativ-abstrakte Theologendispute beeinflussen, sondern in pragmatisch-konkretem Zugriff die gesellschaftspolitische Unentbehrlichkeit der Religion und zumal des Christentums aufweisen. Innerhalb der im Zeitalter der Aufklarung vielgestaltig entfalteten Religionstheologie kommt dem Entwurf Mosers, der hier erstmals zusammenhangend erhoben und analysiert wird, eine substantielle zeit- und gegenstandserschliessende Bedeutung zu.
Albrecht Beutel Orden de los libros






- 2020
- 2019
Erich Klapproth (1912-1943) zählte zu den begabtesten Nachwuchstheologen der Bekennenden Kirche. Seinen pastoralen Dienst versah er mit hingebungsvollem, weit ausstrahlendem Engagement. Daneben verfasste er qualitätvolle christliche Jugendprosa und geistliche Lyrik. Wegen seines mutigen politischen Widerstands wurde er mehrfach inhaftiert. Etliche seiner Weggefährten, darunter Otto Dibelius, Gerhard Ebeling und Albrecht Schönherr, rückten nach dem Zweiten Weltkrieg in führende akademische oder kirchliche Positionen ein. Anders als die Genannten hat Klapproth die Schrecken des „Dritten Reiches“ jedoch nicht überlebt. Deshalb fiel sein Name schon bald dem Vergessen anheim. Albrecht Beutel zeigt an diesem kurzen Leben beispielhaft, wie sich der bekenntniskirchliche Beharrungskampf an der Basis vollzog, welchen Gefährdungen und Anfechtungen er ausgesetzt war, aber auch welche Bewährungserfahrungen und Vergewisserungsfreuden er freisetzen konnte.
- 2017
Martin Luther. Německy Martin Luther: Uvedení do života, díla a odkazu
- 184 páginas
- 7 horas de lectura
Jaký byl Martin Luther člověk a jak se stal reformátorem? Jak žil, studoval a pracoval? Kdo byl s ním a kdo byl proti němu? Co všechno tu hrálo roli? Kteří lidé v tom byli důležití? Jaké zápasy se v 16. století vedly a jak dopadly? Publikace německého teologa a církevního historika Albrechta Beutela nám na tyto a další otázky odpovídá živě a názorně. Čtenáři se zde otevírá cesta k pochopení Martina Luthera jako člověka, jako muže své doby, který viděl dopředu.
- 2014
Johann Joachim Spalding
- 319 páginas
- 12 horas de lectura
Johann Joachim Spalding (1714-1804) war ein Meister der deutschen Aufklärungstheologie. Die unprätentiöse intellektuelle Redlichkeit, in welcher er religiöse Tages- und Grundfragen beantwortet hat, dazu die einnehmende Überzeugungskraft, die ihm eigen war, und die gewinnende Aura seiner Erscheinung konnten im Klima einer sich radikalisierenden Religionskritik das Christentum lebens- und liebenswert machen. Albrecht Beutel erläutert, wie Spalding mit seinem kirchlichen Wirken, zumal als ranghöchster Repräsentant des preußischen Luthertums, dazu mit seinen weit verbreiteten religionstheologischen Schriften und begehrten Predigten nicht allein die Praxis und Theorie der Frömmigkeit seiner Zeit prägte, sondern zugleich elementare Voraussetzungen schuf, von denen die evangelische Kirche und Theologie bis in die Gegenwart zehren. In Spaldings Leben und Wirken gewann die Aufklärungstheologie exemplarische Anschaulichkeit. Die Elastizität seiner zeitgemäßen Traditionstreue, das modernitätsträchtige Potential der von ihm vollzogenen theologischen Theoriebildung und nicht zuletzt auch die klare Schönheit seiner Sprache verschafften Spalding allseits Respekt und Verehrung. Goethe pries seinen „guten und reinen Stil“, Fichte verdankte ihm die erste Anregung zu philosophischer Spekulation, Schelling lobte ihn in den höchsten Tönen, Schleiermacher erfreute sich an ihm „immer fast bis zum Entzücken“ und Kant bündelte den vielstimmigen Zuspruch der Gelehrtenrepublik in das lakonische Urteil: „Spalding ist allen vorzuziehen“.
- 2014
Glaube und Vernunft
- 330 páginas
- 12 horas de lectura
Der Band vereinigt eine Auswahl von Beiträgen, die in den Jahren 2010 bis 2012 auf den Tagungen des Arbeitskreises 'Religion und Aufklärung' gehalten wurden. Sie spiegeln ein weites Feld an Quellen, Themen sowie methodischen Überlegungen und bezeugen die Vielgestaltigkeit der historischen Aufklärung und ihrer voranschreitenden Erforschung. In der konkreten Betrachtung einzelner Segmente der Christentumsgeschichte werden neben den Institutionen Staat, Kirche, Universität und Schule auch diverse lebensweltliche und mentalitätsgeschichtliche Kontexte des 18. Jahrhunderts behandelt. Die Arbeitstitel der einzelnen Tagungen lauteten: 'Die theologische Frühaufklärung', 'Aufklärung macht Schule' und 'Umstrittener Kultus. Religionspraktische Reformen im 18. Jahrhundert'.[Faith and Reason. Studies on the Church History and the History of Theology of the late 18th Century]The volume contains a selection of contributions to meetings of the work group 'Religion and Enlightenment' in the years 2010 to 2012. They cover a broad field of sources, issues and methodological considerations and testify to the manifoldness of the historical enlightenment and to the advancements of its research. The working titles of the meetings were the following: 'Early Enlightenment and Theology', 'Enlightenment and Education', 'Disputed Cultus. Reforms of Religious Practice in the 18th Century'.
- 2013
Der Versuch, sich der eigenen konfessionellen Identität zu vergewissern, indiziert eine krisenhafte Gefährdung dieser Identität. Er vollzieht sich stets als Antwort auf eine konkrete geschichtliche Verunsicherung oder Provokation. Allerdings wird dabei oft übersehen, dass auch solche Antwort geschichtlich bedingt ist und sich darum, indem sie die konfessionelle Identitätsgeschichte fortschreibt, sogleich ihrerseits historisiert. Die Geschichte der protestantischen Identitätsvergewisserung ist in vielfältigen Spuren leibhaftig geblieben. Diese Spuren zu sichern, sie also nicht nur archivalisch zu registrieren, sondern zugleich historisch zu lesen und kritisch zu deuten, bezeichnet eine Kernaufgabe evangelischer Kirchen- und Theologiegeschichte. Albrecht Beutel verbindet vierzehn seiner Studien zur Identitätsgeschichte des Protestantismus, die teils als Längs- oder Querschnitte, teils als Fallstudien exemplarische Spurensicherung vornehmen.
- 2012
Gerhard Ebeling
- 606 páginas
- 22 horas de lectura
Gerhard Ebeling (1912-2001) hat die deutschsprachige evangelische Theologie nach 1945 maßgeblich gestaltet. Als führender Lutherforscher, Hermeneutiker, Dogmatiker und Fundamentaltheologe, dazu als einflußreicher Wissenschaftsorganisator prägte er über Jahrzehnte hinweg die Konturen und Konstellationen theologischer Sachreflexion. Frühe Impulse, die er namentlich von Dietrich Bonhoeffer und Rudolf Bultmann empfing, vermochte er in seiner eigenen, weit ausstrahlenden Lehr- und Forschungstätigkeit durch kritisch aneignende Transformation fruchtbar zu machen. Das vorliegende Lebensbild schöpft aus einem reichhaltigen, zu erheblichen Teilen in Privatarchiven verwahrten Quellenmaterial. Dadurch kann es erstmals auch die geistige Verwurzelung Ebelings in der Bekennenden Kirche und die lebenslangen Prägungen, die ihm daraus erwachsen sind, tiefenscharf rekonstruieren. Durchgehend wird der engen Verflechtung von Biographie und Theologie, die für Ebeling in überraschender Intensität wichtig geworden ist, Beachtung geschenkt. Insgesamt entsteht dabei das theologische Charakterbild eines Menschen, der auf Kollegen, Schüler und Weggefährten, auf Kirche, Theologie und Gesellschaft bedeutenden Einfluß ausübte und dem es dank hoher Begabung und Selbstdisziplin auf besondere Weise vergönnt war, Leben in Werk zu verwandeln. Am Leitfaden einer außergewöhnlichen Biographie erschließen sich nicht nur Zusammenhänge der jüngsten Theologie- und Zeitgeschichte, sondern zugleich auch elementare Voraussetzungen, von denen die evangelische Theologie und Kirche der Gegenwart zehren.
- 2012
Zwischen Eucharistie und Euthanasie
Gerhard Ebeling als Pastor der Bekennenden Kirche
- 32 páginas
- 2 horas de lectura
Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste ist eine Vereinigung der führenden Forscherinnen und Forscher des Landes. Sie wurde 1970 als Nachfolgeeinrichtung der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen gegründet. Die Akademie ist in drei wissenschaftliche Klassen für Geisteswissenschaften, für Naturwissenschaften und Medizin sowie für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften und in eine Klasse der Künste gegliedert. Mit Publikationen zu den wissenschaftlichen Vorträgen in den Klassensitzungen, zu öffentlichen Veranstaltungen und Symposien will die Akademie die Fach- und allgemeine Öffentlichkeit über die Arbeiten der Akademie und ihrer Forschungsstellen informieren.
- 2011
Religiöse Erfahrung und wissenschaftliche Theologie
- 641 páginas
- 23 horas de lectura
Kollegen, Schüler und Freunde des Tübinger Theologie- und Kirchenhistorikers Ulrich Köpf ehren ihn zu seinem siebzigsten Geburtstag mit dieser Festschrift. Die Autoren der Beiträge befassen sich an exemplarischen Fällen mit dem Verhältnis von religiöser Erfahrung und wissenschaftlicher Theologie, einem Themenfeld, dem vorzüglich das langjährige wissenschaftliche Wirken des Jubilars galt. Die Spanne der Beiträge, unter denen sich neben historischen auch systematische finden, umfasst die Zeit von der alten Kirche bis zum zwanzigsten Jahrhundert. Dadurch wird erstmals ein von ausgewiesenen Spezialisten erstellter, innovativer thematischer Längsschnitt zu dieser Grundfrage der Theologiegeschichte vorgelegt. Die historische und systematische Tragweite sowie die Problematik der beiden Grundbegriffe und ihrer Verhältnisbestimmung werden dadurch deutlicher.
- 2010
Luther Handbuch
- 611 páginas
- 22 horas de lectura
Dieses Standardwerk gewährt verlässliche, bündige und professionelle Orientierung über Leben, Werk und Wirkung Martin Luthers. In 64 Einzelartikeln, verfasst von 30 renommierten Lutherforschern, werden alle wesentlichen Aspekte detailliert und verständlich dargestellt. Die aus den früheren Auflagen übernommenen Artikel wurden einer gründlichen Überarbeitung und Aktualisierung unterzogen. Außerdem sind neun weitere, neu erstellte Artikel hinzugekommen. Das Buch ist für Fachleute und Liebhaber der Theologie, aber auch der angrenzenden Disziplinen - wie der Geschichtswissenschaft, Germanistik oder Philosophie - von Interesse. Zahlreiche Querverweise sowie ausführliche Register erleichtern die Aufnahme und Vertiefung eines selbständigen Lutherstudiums. „Das Luther Handbuch wird mit Sicherheit einen prominenten Platz in jeder theologischen Bibliothek erhalten und behalten.“Jochen Eber in European Journal of Theology 17 (2008), S. 64-65