Dieser Band bildet den ersten Teil eines mehrbändigen Familiennamenatlasses. Erstmals wird der Familiennamenbestand der BRD, basierend auf den Telefonanschlüssen 2005, in seiner statisch-geographischen Verbreitung dokumentiert und auf linguistische und kulturhistorische Fragestellungen hin analysiert. Der 1. Band behandelt den Vokalismus einschließlich graphematischer Fragestellungen und umfasst 363 Farbkarten, flankiert von erläuternden Kommentaren. Familiennamen sind vor spätestens 500 Jahren fest geworden und konservieren damit einen alten Sprachstand. Anhand häufig belegter Familiennamen können etwa historische Dialektlandschaften ausgewiesen werden. Beispielsweise werden anhand von Namengruppen wie Köhler/Kohler, Dörfer/Dorfer, Höfer/Hofer etc. oder Brückner/Bruckner, Schüler/Schuler, Bürger/Burger etc. die historischen Umlautgrenzen aufgezeigt, wie sie im Mittel- und Frühneuhochdeutschen bestanden haben. Der Atlas erschließt eine hervorragende Quelle nicht nur für sprachgeschichtliche und dialektologische Fragestellungen, sondern auch für andere Disziplinen wie die Kultur-, Sozial-, Siedlungs- und Kirchengeschichte bis hin zur Migrationsforschung und Genetik. Übersicht über das Gesamtwerk: Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus Band 3: Morphologie der Familiennamen Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte Band 5: Familiennamen nach Beruf und Stand. Familiennamen nach körperlichen und charakterlichen Merkmalen Band 6: Familiennamen nach Rufnamen. Gesamtregister
Kathrin Dräger Libros


Die Familiennamen sind der einzige Bereich der europäischen Sprachen, welcher in seiner - sehr ausgeprägten -räumlichen Vielfalt noch höchst unzureichend erfasst ist. Noch sind die geschichtlich gewachsenen Namenlandschaften in erstaunlicher Stabilität erhalten. Sie werden im Bereich der Bundesrepublik Deutschland auf der Basis von Telefonanschlüssen anhand systematisch ermittelter und durch repräsentative Beispiele abgedeckter Themenkomplexe analysiert und die Ergebnisse in einem sechsbändigen Atlas mit mehr als 1000 kommentierten Karten dargestellt. Linguistischen Interessen wird durch einen grammatischen Teil (Graphematik, Phonematik, Syntagmatik der Namen) Rechnung getragen, kulturhistorischen durch einen lexikalischen Teil, der jeweils den spezifischen Aussagewert der fünf unterschiedlich motivierten Familiennamenklassen (aus Rufnamen, nach Herkunft, Wohnstätte, Beruf, körperlichen oder charakterlichen Merkmalen) berücksichtigt. Dadurch wird die Namenforschung erstmals auf ein tragfähiges Fundament rezenter Daten gestellt, das die Überprüfung alter und besonders die Entwicklung neuer Fragestellungen ermöglicht; ferner wird - da Namen sich gegenüber anderen Sprachbereichen retardiert entwickeln - eine erstrangige Quelle für die Sprachgeschichte, insbesondere die Rekonstruktion gesprochener mittelalterlicher Dialekte erschlossen, schließlich ein hilfswissenschaftliches Instrument für Fächer von der Kirchen- und Sozialgeschichte über die Siedlungs- und Migrationsforschung bis zur Genetik bereitgestellt. Übersicht über das Gesamtwerk: Band 1: Graphematik/Phonologie der Familiennamen I: Vokalismus Band 2: Graphematik/Phonologie der Familiennamen II: Konsonantismus Band 3: Morphologie und Syntax der Familiennamen Band 4: Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte Band 5: Familiennamen nach Beruf und Stand. Familiennamen nach körperlichen und charakterlichen Merkmalen Band 6: Familiennamen nach Rufnamen. Gesamtregister