Stefan aus dem Siepen reflektiert in kurzen Anekdoten über das moderne Leben und beleuchtet das Absurde in Kunst und Kultur sowie die Widersprüchlichkeiten unserer Existenz. Sein Buch bietet einen kritischen, schelmischen Blick auf das, was uns ein angenehmes Leben unmöglich macht – voller Esprit und Eleganz.
Stefan Aus dem Siepen Libros






»Wenn ich nicht gewachsen wäre, hätte ich mich nicht gesteigert.« Tilman, ein junger Dachdecker, wächst und wächst. Mit siebzehn Jahren überragt er alle im Städtchen, bald misst er 2,39 Meter und ist der größte Mann Deutschlands. Die Ärzte können seinem Wachstum nicht Einhalt gebieten. Er verliert seine Freundin und seinen Beruf, wird von der Presse zu „Tilman dem Riesen“ ausgerufen. Dennoch vermag er auch innerlich an Größe zu gewinnen: Er steigert sich zu einem kultivierten Menschen. Schließlich droht das Wachstum, seine Kräfte zu überfordern... Berührend und mit feinem Humor erzählt Stefan aus dem Siepen von dem erstaunlichen Lebensweg eines zeitgenössischen Riesen.
Der sonderbare Lebenszickzack des Herrn Nauten Peter Nauten führt das Leben eines sympathischen Einzelgängers. Schon früh muss er erkennen, dass er es im bürgerlichen Dasein wohl zu nichts Vorzeigbarem bringen wird. Sein Studium der alten Sprachen endet im Debakel; eine Anstellung bei einer Versicherung verliert er nach kurzer Zeit. Er wird Kellner in einem Münchner Szene-Café und wagt sich an die ehrgeizigste Aufgabe seines Lebens: Die Entzifferung der Schmetterlinge. Eine humorvolle und zugleich von melancholischem Ernst getragene Parabel über einen liebenswerten Helden.
Luftschiff
- 255 páginas
- 9 horas de lectura
Für Oberregierungsrat Neise geht ein lang ersehnter Traum in Erfüllung: die Reise mit dem Luftschiff von Berlin nach Amerika. Es sind die 20er Jahre, die Welt ist in Bewegung und der Beamte Neise möchte für einen kurzen Moment der Alltagsroutine seines Schreibtisches entfliehen. Endlich ist es soweit: das Luftschiff startet von Berlin Tempelhof, Neise richtet sich in seiner behaglichen Kabine penibel ein. Er besichtigt die Bibliothek, das Raucherzimmer, den Salon, lauscht den angenehmen Klängen des Bordorchesters, knüpft interessante und kuriose Bekanntschaften und erlebt den sagenhaften Anblick von Paris aus der Luft. Entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten gönnt sich Neise sogar ein Techtelmechtel, das ihn zu tiefschürfenden Gedanken über die Philosophie der Liebe anregt. Nach drei Tagen angenehmster Fortbewegung und gepflegter Unterhaltung soll das Luftschiff in Amerika landen. Doch aus unerklärlichen Gründen kommt alles ganz anders, Raum und Zeit existieren nicht mehr, die eben noch so kleine, bürgerlich-heile Gesellschaft steuert dem unvermeidlichen Chaos entgegen. Ein ungewöhnlicher, komischer und von beißender Ironie getragener Roman, der in eine faszinierende Welt von kafkaesker Absurdität entführt.
Das Seil
Roman | Die Vorlage zur erfolgreichen arte-Serie ›Das Seil‹
»Auf dem Boden lag ein Seil – nichts weiter.« Die Roman-Vorlage zur erfolgreichen arte-Serie ›Das Seil‹ Ein abgelegenes Dorf, von Wäldern umschlossen. Einige Bauern führen hier ein einsames und zufriedenes Dasein, das von Ereignissen kaum berührt wird. Eines Tages geschieht etwas vermeintlich Belangloses: Einer der Bauern findet auf einer Wiese am Dorfrand ein Seil. Er geht ihm nach, ein Stück in den Wald hinein, kann jedoch sein Ende nicht finden. Neu-gier verbreitet sich im Dorf, ein Dutzend Männer beschließt, in den Wald aufzubrechen, um das Rätsel des Seils zu lösen. Ihre Wanderung verwandelt sich in ein ebenso gefährliches wie bizarres Abenteuer: Das Ende des Seils kommt nicht in Sicht – die Existenz des Dorfes steht auf dem Spiel.
Aufzeichnungen eines Käfersammlers
Unzeitgemäße Erzählungen
Schrecken und Zauber der Vergänglichkeit Artisten, Eigenbrötler, Hochbegabte – die Helden von Stefan aus dem Siepen verfolgen außergewöhnliche Passionen, die nicht selten ihre eigene Existenz bedrohen. Das Leben eines Käfersammlers wird in Frage gestellt als er erkennt, dass er sich trotz all seiner Ordnung und Akribie der Vergänglichkeit nicht entziehen kann. Arturo, der große Entfesslungskünstler, erringt seinen größten Sieg: Er schafft es, sich selbst unauflösbar zu fesseln. Und nie hat es wohl einen Mann gegeben wie das Genie Näglinger: trotz seiner herausragenden Fähigkeiten vermag er einfach nicht berühmt zu werden. In seinen Erzählungen, Legenden und Märchen verblüfft Stefan aus dem Siepen durch charmanten Witz und die feine Ironie, mit der er Tragik und Größe unseres Lebens in den Blick nimmt.
Wie man schlecht schreibt
Die Kunst des stilistischen Missgriffs
Stilkunden beschäftigen sich in der Regel mit dem, was als guter Stil gilt, der schlechte findet allenfalls am Rande Erwähnung. Dabei ist er, statistisch gesehen, viel verbreiteter als der gute und verdiente schon deshalb größere Aufmerksamkeit. Außerdem hat er in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen durchaus eigene, wenn auch meist unbeabsichtigte Reize. Stefan aus dem Siepen nimmt sich ihrer mit der Leidenschaft eines maliziösen Genießers an. Erzählerische Nachlässigkeiten, überfrachtete Sätze, missglückte Anfänge, preziöse Wortwahl, sprachliche Vulgaritäten, schiefe Metaphern, raunende Titel, ungelenke Intimszenen, … – sämtliche vorgestellten stilistischen Patzer stammen aus den Federn großer Schriftsteller. Selbst diese waren gegen gelegentliche Ausrutscher nicht gefeit. Stefan aus dem Siepen legt mit seiner spiegelverkehrten Stilkunde keine Anthologie pedantisch kompilierter literarischer Fehlgriffe vor, vielmehr erweist er dem Geglückten seine Reverenz. Denn die Reflexionen über das sprachliche Pappmaché handeln immer auch von den edleren Materialien der Literatur.
