Carmen Renate Köperová, frankfurtská herečka, spisovatelka a režisérka, zaznamenala rozhovory s pěti lidmi, kteří byli pronásledováni během nacistické okupace, přežili a odhodlali se o svých hrůzných zážitcích vyprávět. Vídeňan Hermann Langbein líčí svou odyseu od nasazení ve španělské občanské válce přes internaci v koncentračním táboře po osvětimské procesy. Viktor Matejka se dostává jako vzdělávací funkcionář do prvního transportu do Dachau, kde se snaží podporovat intelektuální život. Lékař Bernhard Littwack zažívá se svou nežidovskou manželkou útrapy dlouhého rozdělení a pronásledování, ženoucí je z Berlína přes Španělsko do táborů Drancy a Blechhammer. Herec Karl Paryla najde nejprve záchranu v emigrantském divadle v Curychu, poté se stává hnacím motorem legendárního divadla Scala ve Vídni a nakonec se pokouší o navrácení samostatnosti hereckému umění v NDR. Olomoučanka Trude Simonsohnová přežívá internaci v Terezíně a Osvětimi. Carmen Renate Köperová sestavila tuto knihu nejen s úmyslem zachytit kus orální historie, ale zároveň chtěla i varovat současnou společnost před hrozícím nebezpečím opakování katastrofy druhé světové války, před narůstajícími projevy xenofobie a rasismu. Přeložila Ivana Cahová.
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Zwischen Emigration und KZ - fünf Leben
- 206 páginas
- 8 horas de lectura
Carmen Renate Köper hat fünf Menschen in langen Gesprächen zu ihrem Leben während der Nazi-Zeit befragt. Alle fünf wurden verfolgt und haben dennoch trotz schwerster Umstände überlebt: Der Wiener Hermann Langbein bringt seine Odyssee vom spanischen Bürgerkrieg über die Zeit im KZ bis zum Zeugen im Auschwitzprozess ein. Victor Matejka landet als Bildungsfunktionär im ersten Transport in Dachau, wo er versucht, ein intellektuelles Leben zu retten. Der Ostpreuße und Arzt Bernhard Littwack und seine nichtjüdische Frau erleben Trennung und Verfolgung von Berlin über Spanien und das Lager Drancy und das KZ Blechhammer. Der große Schauspieler Karl Paryla rettet sich zunächst über das Theater der Emigranten in Zürich, wird Motor des legendären Scala-Theaters in der sowjetischen Zone von Wien und gibt schließlich in der DDR der schauspielerischen Kunst ihre Eigenständigkeit zurück. In Olmütz geboren, überlebt Trude Simonsohn Theresienstadt und Auschwitz. Die Jahre nach 1945 in Frankfurt empfindet sie als Pflicht, für alle zu reden, die dies nicht mehr können. Wer die Aufzeichnungen dieser Schicksale liest, gewinnt nicht nur ein Stück Zeitgeschichte, sondern erhält Einblicke in die Überlebenskraft des Menschen.
Ein unheiliges Experiment
Das neue Theater in der Scala (1948-1956)
Das „Neue Theater in der Scala“ (1948-1956) gehört längst zu den Theaterlegenden Wiens. Das „Burgtheater des Volkes“, in dem unter anderen Kräfte wie Karl Paryla, Wolfgang Heinz und Otto Tausig - neben Gästen wie Therese Giehse und Helene Weigel -, Hanns Eisler, John Heartfield und Teo Otto wirkten, spielte in den acht Jahren seines Bestehens Klassiker der Weltliteratur ebenso wie Stücke des in dieser Zeit boykottierten Bert Brecht, der in der Scala auch inszenierte. Trotz eines Aufrufs, den Brecht, Feuchtwanger, Piscator und andere unterschrieben hatten, wurde die von der KPÖ unterstützte Scala nach dem Abzug der russischen Besatzungsmacht geschlossen und später auch das Gebäude abgerissen.