Goethe hat Erfurt mehr als fünfzig Mal besucht. Als Leiter der Wegebaudirektion besaß er in der größeren Nachbarstadt Weimars sogar eine eigene Wohnung. Aus Erfurt hat Goethe Wein bezogen und durch die Erfurter Faust-Sagen Anregungen für sein berühmtestes Werk erhalten. Erfurt war für Goethe aber auch ein Ort der Begegnungen. Er traf Persönlichkeiten der Stadt wie den Reichsfreiherrn Karl Theodor von Dalberg oder den Mineraologen Glenck, vor allem aber fand hier während des Fürstenkongresses 1808 die legendäre Zusammenkunft mit Napoleon statt.
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Auf den Spuren von Faust
Besichtigung von 13 historischen und 27 literarischen Orten
- 128 páginas
- 5 horas de lectura
Bis heute fasziniert die Figur des Faust. Sie ist in unzähligen Varianten immer wieder bearbeitet worden. Faust ist ein Sinnbild: für den Sinnsucher, der sich um des Erfolges willen sogar dem Teufel verschreibt. Zwar ist Faust ein Deutscher, er erscheint vielen sogar schlechthin als Symbol des grüblerischen Deutschen, beispielsweise nachzulesen in Michail Bulgakows Der Meister und Margerita, aber Faust hat weit über Deutschland hinaus gewirkt und auch in Rom, Mailand oder gar Konstantinopel seinen Schabernack getrieben. Dieses Buch stellt nun viele dieser Faust-Orte vor. Dabei wird unterschieden zwischen Orten, die für den historischen Faust belegt sind und jenen, an denen der Faust literarischer Bearbeitungen auftaucht. Viele Orte sind längst Bestandteil unseres kulturellen Gedächtnisses geworden, andere verdienen ihre Entdeckung als Faust-Stätten. Darum geht dieses Buch nun dahin zurück, wo alles begann: zu den Orten von Fausts wirklichem und seinem literarischen Leben.
Keinen Dichter lieben die Deutschen so wie ihren Schiller, auch den grossen Goethe nicht. Die Werke des pathetischen Dramatikers aus Schwaben sind äußerst populär. Doch wie Schiller selbst bemerkte: 'Es kann der Frömmlste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.' So stehen seinen Verehrern zahlreiche namhafte Kritiker gegenüber. Es ist erstaunlich, wer sich skeptisch bis verächtlich über Schillers Werk, Leben oder Ruf geäußert hat. Mit Goethe, Heine, Nietzsche, Hebbel, Fontane, Brecht, Dürrenmatt oder Enzensberger finden sich die Größten der deutschen Literatur in den Reihen seiner Kritiker. Bezeichnungen wie 'Nörgelnder Uhu' oder 'Moral-Trompeter von Säckingen' sind nur einige der unschmeichelhaften Etiketten für den Dichter, der oft kritisiert und parodiert wurde. Torsten Unger, Journalist und Autor in Erfurt, legt mit 'Schillers Kritiker' die erste Zusammenstellung abscheulicher Angriffe auf den Dichter vor. Über 40 seiner wichtigsten Gegner werden zitiert, und die dazugehörigen Begebenheiten erzählt. Dabei wird deutlich, dass die heftigen Angriffe eher Schillers Größe belegen als widerlegen. Dieser Band ist ein Schiller-Denkmal der besonderen Art: eines ohne Gips und Sockel, dafür mit einem tiefen Blick in die Zeit der Weimarer Klassik. Eine Literaturgeschichte in Kurzgewittern, deren Blitzschläge unsere Großen bizarr erhellen.
Goethes Kritiker
- 251 páginas
- 9 horas de lectura
Goethe ist der Dichter der Deutschen schlechthin, Marcel Reich-Ranicki nennt ihn gar die „majestätische Galionsfigur der deutschen Literatur“. Doch seinen zahllosen Verehrern steht auch eine nahezu unüberschaubare Schar namhafter Kritiker, Neider und Verächter gegenüber. Es ist erstaunlich, wer sich alles zweifelnd bis abfällig über Goethes Werk, sein Leben oder seinen Ruf geäußert hat. Mit Schiller, Wieland, Kleist, Schlegel, Heine, Schopenhauer, Nietzsche, Friedell, Walser oder Reich-Ranicki finden sich die Größten der deutschen Literatur in den Reihen seiner Kritiker. „Fürstenknecht“, „Kunst-Bonze“, „Idiotenreptil“ oder „philosophischer Daumenlutscher“ sind nur einige der unschmeichelhaften Bezeichnungen, mit denen er bedacht wurde. Wobei die Verfasser in ihren mitunter beißenden Äußerungen manchmal mehr über sich verrieten als über den Dichter. Torsten Unger ist Journalist und Autor in Erfurt. Mit „Goethes Kritiker“ legt er die erste Sammlung ausschließlich „misswollender“ Zeugnisse über den Dichter vor. Anhand einer Vielzahl von Zitaten macht er deutlich, wie Mit- und Nachwelt über Goethe dachten und lachten. Ebenso kraftvoll, wie die Speere gegen ihn geschleudert wurden, treffen sie heute das Zwerchfell des Lesers. Und es scheint, dass die heftigen Angriffe eher Goethes Größe belegen als widerlegen. Deshalb ist diese Sammlung geradezu ein Muss für jeden Liebhaber des Dichters.
Vom Kofferstudio zum Mediencenter
Die Geschichte des Rundfunks in Thüringen 1925-2000
Thomas Mann in Weimar
- 71 páginas
- 3 horas de lectura
In Romanen und Essays hat sich Thomas Mann ein Leben lang mit der Weimarer Klassik auseinandergesetzt. Insofern ist es erstaunlich, dass er zwischen 1910 und 1955 nur fünf Mal und jeweils nur für kurze Zeit in Weimar gewesen ist. Er kam zu Lesungen, Vorträgen oder um einen Preis entgegenzunehmen. Seine Besuche spiegelten die politischen Zustände. Thomas Mann appellierte an die Humanität oder spendete nach dem Krieg ein Preisgeld für den Wiederaufbau der Herderkirche, was der DDR-Führung nicht gefallen haben dürfte.
