Erstmals erscheinen in ungekürzter Form und mit Originaldokumenten die Aufzeichnungen von Karl Ignaz Hennetmair, der 1972 ein Tagebuch über seine Erlebnisse und Gespräche mit Thomas Bernhard führte. Dieses Dokument ist von unschätzbarem Wert für Bernhard-Verehrer und zeigt auch seine dunklen Seiten, die selbst seine Kritiker interessieren könnten. Der Dichter hatte naturgemäß Schwierigkeiten mit der Außenwelt, die ihn zunächst ignorierte, aber mit wachsendem Ruhm immer drängender wurde. Oft wurde er von der Realität überfordert, da sie ihn, der nur an seiner Literatur interessiert war, als naiv betrachtete. Hennetmair spielte in Bernhards Leben eine entscheidende Rolle, indem er ihm nicht nur materielle Unterstützung bot, sondern auch als Puffer zwischen dem Dichter und der Außenwelt fungierte. Er kümmerte sich um alltägliche Probleme, hielt unerwünschte Besucher fern und empfing Bernhard in seinem familiären Umfeld, wo sie plauderten und lachten. Nach diesen Begegnungen zog sich Hennetmair zurück, um seine Eindrücke zu notieren. So erhalten wir einen einzigartigen Einblick in die Beziehung zwischen diesen beiden außergewöhnlichen Persönlichkeiten und die Herausforderungen, die das Leben und die Kunst mit sich bringen.
Karl Ignaz Hennetmair Libros







Podtitul: Zapečetěný deník z roku 1972. Během svého téměř desetiletého přátelství s Thomasem Bernhardem se obchodník s realitami Karl Ignaz Hennetmair, žijící v sedmdesátých letech v bezprostředním sousedství spisovatelova domu v hornorakouském Ohlsdorfu, rozhodl zaznamenávat rozhovory a události Bernhardova života formou deníkových zápisů. Pečlivě si je vedl od 1. ledna 1972 do 1. ledna 1973; sbíral dokumenty o tom, co všechno s Bernhardem prožil a o čem spolu mluvili během dlouhých vycházek po okolí Ohlsdorfu. Přitom se nevyhýbali tématům, o nichž jinak Bernhard s nikým nemluvil tak otevřeně a bez skrupulí, ať šlo o názory na uměleckou scénu, o honoráře, praktiky nakladatelství nebo o úzké přátelské vztahy, či dokonce o ženy. Hennetmair později poznamenal: Thomas musel něco tušit, někdy mi dokonce sám nosil dopisy a dokumenty, aniž jsme kdy na toto téma prohodili jediné slovo. Hennetmairovy zápisky líčí řadu detailů a událostí z pohledu člověka, který měl k autorovi přístup jako málokdo jiný. Rodinné scény a humor, jímž Bernhard oplýval ve chvílích, kdy se cítil v bezpečí, jsou cenným svědectvím spisovatelova soukromého života. Nikde jinde, a už vůbec ne v autorově díle, k nim v této podobě cestu nenalezneme.
Aus dem versiegelten Tagebuch
Weihnacht mit Thomas Bernhard
Erstmals erscheinen in ungekürzter Form und mit Originaldokumenten die Aufzeichnungen von Karl Ignaz Hennetmair über seine täglichen Gespräche und Erlebnisse mit Thomas Bernhard. Thomas zeigt sich nicht als ernst und verbittert, sondern als humorvoll und lebhaft, während er über Verleger schimpft. Er vergleicht sie mit Puppenspielern, die ihre Autoren an Schnüren halten, und beschreibt seine unkonventionelle Art, mit ihnen umzugehen. 1972 beschloss Hennetmair, ein Tagebuch über die Vorfälle und Gespräche des Jahres zu führen, was ein wertvolles Dokument für Bernhard-Verehrer darstellt. Auch Kritiker hätten Nutzen daraus ziehen können, denn die Mitschrift offenbart viele dunkle Seiten des Meisters. Bernhard hat Schwierigkeiten mit der Außenwelt, die ihn anfangs ignoriert, ihn aber mit wachsendem Ruhm bedrängt. Hennetmair fungierte als Vermittler zwischen Bernhard und der Realität, kümmerte sich um alltägliche Probleme und schützte ihn vor unerwünschten Besuchern. Er bot Bernhard nicht nur materielle Unterstützung, sondern auch einen Raum für Gespräche und Geselligkeit, bevor er sich in sein Kämmerlein zurückzog, um alles zu notieren. So erhalten wir einen faszinierenden Einblick in das Leben und die Gedankenwelt eines der bedeutendsten Schriftsteller.
Ein Jahr mit Thomas Bernhard
Das versiegelte Tagebuch 1972
1972 beschloss Karl Ignaz Hennetmair, über die Vorfälle und Gespräche mit seinem Nachbarn Thomas Bernhard Tagebuch zu führen. Der Schriftsteller hat naturgemäß seine Schwierigkeiten mit der Außenwelt, die ihn zunächst nicht wahrnimmt, mit wachsendem Ruhm jedoch immer mehr bedrängt. Um dem zu begegnen, gab es Hennetmair. Dieser vermittelte Bernhard nicht nur seine Realitäten, seine Häuser und Wälder, sondern stellte sich auch als Regulativ zwischen den Dichter und die Realität im Sinne des zu bewältigenden Alltags. Zudem hielt er Bernhard unerwünschte Besucher vom Leib und empfing ihn selbst im Kreise seiner Familie als Gast. Da wurde dann geplaudert, gescherzt und die halbe Welt ausgerichtet. Und später zog sich Hennetmair in sein Kämmerlein zurück und notierte. Er schuf damit ein Dokument von unschätzbarem Wert, das auch so manche dunkle Seite des Meisters beleuchtet …