Werner Eck Libros







Judäa - Syria Palästina
Die Auseinandersetzung einer Provinz mit römischer Politik und Kultur
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Die Aufsätze von Werner Eck, verfasst über mehr als zwei Jahrzehnte, sind im Kontext eines umfassenden Inschriftenwerks entstanden, das alle Inschriften von Alexander dem Großen bis zur muslimischen Eroberung 640 n. Chr. erfasst. Der Fokus liegt auf den inschriftlichen Texten, die mit der römischen Politik und Verwaltung, insbesondere den Statthaltern und dem Militär, verbunden sind. Eck untersucht vor allem lateinische und griechische Texte, die die staatliche Macht und ihren Einfluss auf das Leben und die Kultur in Judäa reflektieren. Er analysiert die Texte sowohl einzeln als auch hinsichtlich ihrer kommunikativen Wirkung auf die Untertanen, wobei auch die Monumente, auf denen sie stehen, als Kommunikationsmittel betrachtet werden. Besonders die Inschriften, die sich auf das römische Heer beziehen, vermitteln ein differenziertes Bild des Bar Kochba Aufstands und füllen teilweise die Lücke, die der Historiker Josephus hinterlässt, dessen Berichte zur römischen Politik vor dem ersten Aufstand problematisch sind. Letztlich zeigen die nichtliterarischen Quellen, dass Judäa für Rom eine Provinz wie jede andere war, ohne Sonderregeln.
Akten/Kongressbericht - Religionsgeschichte - Römerzeit - Sozialgeschichte/Alltag
Die gesammelten Beiträge von Werner Eck erörtern unter sehr verschiedenen sachlichen Gesichtspunkten die Frage, wie die zahlreichen regionalen Gesellschaften und einzelne reichsweite Personengruppen im Imperium Romanum durch die kaiserzeitliche Politik in Religion, Sprache, Familie, Recht oder auch bei den Begräbnissitten beeinflusst wurden. Erörtert werden etwa Folgen für die Stellung und öffentliche Präsentation von Frauen, für die rechtliche und reale Lage der Soldaten römischen und peregrinen Rechts sowie für den reichsweit rekrutierten Senatorenstand. Diese Veränderungen sind engstens mit der Gestaltung und Ausweitung der kaiserlichen Administration in den Provinzen, aber auch in der Stadt Rom selbst verbunden, wobei besonderes Gewicht auf die Funktionen des Heeres gelegt wird. Eingeschlossen ist auch die Frage des Euergetismus für das Funktionieren der Städte, dem gegenüber die Leistung der Gemeinden allzu oft unterschätzt wird. Die Beiträge sind unter Berücksichtigung neuer Quellen soweit nötig und möglich auf neuen Stand gebracht worden.
Alte Geschichte und Epigraphik
Werner Eck zum 75. Geburtstag
Anlass des von Helmuth Schneider und Louisa Desirée Thomas herausgegebenen Bands, der an ausgewählten Beispielen den Wert epigraphischer Forschung für die Kenntnis historischer Strukturen und Entwicklungen verdeutlicht, war der 75. Geburtstag von Werner Eck, der in seinen international viel beachteten Arbeiten einen wesentlichen Beitrag zur Epigraphik und zugleich zur römischen Sozial-, Verwaltungs- und Heeresgeschichte geleistet hat. Der thematische Rahmen ist weit gespannt: Er werden Ehreninschriften ungewöhnlicher Form, die sich auf der Basis von Reiterdenkmälern befanden (W. Eck), ebenso wie Preisangaben auf Inschriften (K. Ruffing) oder die soziale Stellung von Sklaven im römischen Textilgewerbe (K. Droß-Krüpe) untersucht. Die Frage, wie Rom militärische Niederlagen politisch verarbeitete, erörtert O. Stoll, während Chr. Marek den inschriftlich überlieferten ‚Kaisereid von Gangra’ zum Ausgangspunkt einer Analyse der politischen Verhältnisse in Kleinasien macht. Der Beitrag der Epigraphik zur wirtschaftshistorischen Forschung wird von H. Schneider gewürdigt und N. Fichtner betont, dass bereits in den frühen epigraphischen Studien von Rostovtzeff das Interesse an der antiken Wirtschaftsgeschichte deutlich erkennbar ist. Der Band enthält abschließend erstmals ein vollständiges Verzeichnis der Schriften Werner Ecks.
Die Prosopographia Imperii Romani (PIR), das Standardwerk für die Personenkunde der römischen Kaiserzeit, wurde von Mommsen begründet und erstmal 1897/98 publiziert. Die zweite Auflage wurde seit 1926 erarbeitet, allerdings erst im Jahr 2015 nach mehr als 90 Jahren abgeschlossen - in Folge der wechselvollen deutschen Geschichte. Im Oktober 2016 markierte ein Kolloquium diesen Abschluss. Die Texte, die dabei vorgetragen wurden, werden hier publiziert. Zum einen wird die Entstehung der PIR von der ersten Auflage an beschrieben. Die Arbeit an der 2. Auflage war in großem Ausmaß von den beteiligten Personen bestimmt: zum einen durch die NS-Politik gegenüber „nicht-arischen“ Wissenschaftlern, zum anderen durch die wissenschaftspolitischen Vorgaben der DDR. Diese Darstellung ist größtenteils aus den Archiven der Berlin-Brandenburgischen Akademie erarbeitet. Ferner werden exemplarisch die Möglichkeiten und Grenzen der Prosopographie an ausgewählten Beispielen erläutert und als wissenschaftliche Methode überprüft. Der Blick auf ein mögliche neue Prosopographia wird insbesondere unter dem Aspekt der elektronischen Erschließung großer Datenmengen erörtert und zukünftige Möglichkeiten anhand der Informationen über Personen vorgestellt.