„Nichts“, Ludger Lütkehaus’ „fulminantes Philosophiegeschichtswerk“ (Taz), erscheint nun in einer verbilligten Studienausgabe für nur 9,90 EUR. Über 750 Seiten widmet sich der Autor dem „Nichts“ und schafft ein Standardwerk über den philosophischen Nihilismus sowie ein lesenswertes Buch über die europäische Geistesgeschichte der Moderne. „Ein solches Buch müsste eigentlich noch viel länger sein“, konstatiert Die Zeit. Der Autor geht dem Nichts scharfsinnig und mit köstlichem Sprachwitz auf den Grund, was gelegentlich zu lautem Lachen beim Leser führt. Es ist ein Lesegenuss ersten Ranges, der die Untiefen der Banalisierung einer so tiefsinnigen Frage elegant umschifft (Literaturkritik.de). Trotz der schweren Thematik durchzieht das Werk eine gewisse Heiterkeit, die die metaphysische Schwere aufhebt (Berner Zeitung). Der Autor überzeugt durch Belesenheit und die Konsequenz, den Dingen auf den Grund zu gehen, mal rationalistisch heiter, mal unnachsichtig bohrend, mal mokant flapsig (Karlheinz Deschner, Die Welt). Diese Philosophie von der Nichtigkeit des Nichts hat nichts mit Misanthropie zu tun; vielmehr zielt sie darauf ab, von der Angst um sich selbst und die Welt zu befreien (Neue Zürcher Zeitung).
Ludger Lütkehaus Libros
- Gerd Groothus






Der Autor erzählt von einer Kindheit in einem streng katholischen Umfeld, geprägt von Angst und Scham. Dabei entpuppen sich die Familienmitglieder gleichzeitig als Täter und Opfer eines religiösen Wahnsystems. Und die Leser werden in dieses Knäuel von schuldhaft erlebter Sexualität und gewaltsamer Religiosität hineingezogen, ohne sich entziehen zu können.Die Ketzereien reflektieren in aphoristischer Form das Gottesbild, welches dieser Form gelebter Religion zugrundliegt und vervollständigen auf diese Weise das satirisch-ketzerische Psychogramm einer gottgefälligen Familie.
Mythos Medea
- 334 páginas
- 12 horas de lectura
Verführerisch, sündig, ruchlos und grausam! Medea, die aus Rache, Enttäuschung und Eifersucht zur Mörderin wird, gehört zu den faszinierendsten Figuren der griechischen Mythologie. Die ambivalente Frauengestalt, die liebt und mordet, kämpft und zaubert, hat die großen Autoren und Philosophen von der Antike bis in die Gegenwart zu zahlreichen Interpretationen und literarischen Bearbeitungen angeregt. Die wichtigsten Texte sind in diesem Band versammelt.
Das nie erreichte Ende der Welt
Erzählungen von den letzten und den ersten Dingen
Alexander, größter aller Großkönige und jüngster der Götter, begegnet während seines Indien-Feldzuges einem Kalanos, der völlig besitzlos seine Tage mit Nichtstun verbringrt: Der Feldherr gekleidet in prächtiger Rüstung, der andere nackt, ungewaschen, in der Sonne liegend, die Grüße des Größten nicht erwidernd - es wird geschwiegen und das lange. Bis es aus Kalanos herausbricht: »Warum er, Alexander, die ganze Reise nach Indien gemacht habe? Mehr als satt könne er sich auch hier nicht essen. Und mehr Erde, als darauf zu stehen, zu sitzen oder am Ende zu liegen, habe er auch nicht.« Und doch gesellt sich Kalanos zu Alexanders Tross, werden die Herren Freunde. Außerdem treten auf: Der Todesprediger Hegesias, der als weiser König Midas und der trunksüchtige Waldgott Silen als Duo Infernale; Gott selbst in Teufelsbekleidung und Krates und Hipparchia in ungewöhnlichem Liebesakt. Ludger Lütkehaus nutzt seinen historischen Rahmen, um - en passant und hintergründig - ungezwungen große Angelenheiten des Lebens zu verhandeln; Existenzielles, Unausweichliches wie Geburt und Tod, Liebe und Hoffnung und all das Dazwischen. Wie wir durchs Leben gehen wollen, mit welcher Haltung wir ihm begegnen können und möchten.
Vom Anfang und vom Ende
- 92 páginas
- 4 horas de lectura
Auf literarische, philosophisch verspielte, erhellende Weise stiftet der Autor mit seinen beiden Essays Vom Anfang und vom Anfangen und Vom Enden und vom Ende zur Gelassenheit an. Was wir heute unter „Lebenskunst“ verstehen, bezieht sich vor allem auf die Gestaltung des Lebens und findet seine Quellen in der antiken Philosophie. In den Ratgebern wird Philosophie ein Mittel zur Beförderung des Wohlergehens, zur Gestaltung des „guten“ Lebens. Voraussetzung dieser abendländischen Philosophie ist der Glaube, daß das Leben ein Geschenk sei und die Welt, in die wir geboren werden, ein Licht. Ist der Gegenstand von Lebenskunst das Leben selbst, stellt sich die Hamletfrage. Die Frage nach dem Nichtsein, dem „Nichts“ beschäftigt von der Antike bis heute Philosophen, Dichter und Schriftsteller. Mit ihnen als Zeugen (von Sokrates, Lichtenberg, Schopenhauer bis Beckett, Hannah Arendt und Peter Sloterdijk) gewährt Lütkehaus der Nachtseite des Lebens Raum. „Gerade wenn die tatsächliche Verfassung der Welt nur wenig auf ein Licht, noch weniger die des Lebens auf ein Geschenk hindeutet, versucht der inkarnierte Wille zum Dasein und Wohlsein sich um so entschlossener in der Welt, dem Sein als dem Guten heimisch zu machen.“



