Die Klassikerstadt Weimar war dem {OCLCbr#BB}Staatlichen Bauhaus" eine schwierige Heimat. Zwar wirkten die in Weimar allgegenwärtigen Spuren der Klassik vielfach inspirierend auf die Mitglieder der 1919 gegründeten Kunsthochschule, doch standen die selbsternannten Hüter des klassischen Erbes den avantgardistischen Experimenten des Bauhauses vielfach ablehnend gegenüber. Im Frühjahr 1925 sah sich Walter Gropius schließlich gezwungen, seine Lehranstalt nach Dessau zu verlegen. Anlässlich der Gründung des Bauhauses vor 90 Jahren widmet sich das Jahrbuch der Klassik Stiftung Weimar den Anfängen dieser Kunsthochschule, die in der Architektur und Malerei ebenso wie im Bereich des Industriedesigns zur ersten Institution der klassischen Moderne aufsteigen sollte. Die Beiträge aus unterschiedlichen Fachrichtungen beleuchten das facettenreiche Kunstschaffen am Weimarer Bauhaus und reflektieren das schwierige Verhältnis der staatlichen Kunstschule zur zeitgenössischen Öffentlichkeit
Hellmut Seemann Libros


Mens et Manus: Kunst und Wissenschaft an den Höfen der Ernestiner
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Über die Höfe der Ernestiner als kulturelle Zentren von der Reformationszeit bis ins 20. Jahrhundert. Die Ernestiner prägten die mitteldeutsche Geschichte von der Reformationszeit bis ins frühe 20. Jahrhundert. Ihre Höfe entwickelten sich schon früh zu kulturellen Zentren, an denen bedeutende Künstler und Gelehrte nicht nur zur fürstlichen Prachtentfaltung und zur Festigung der lutherischen Theologie beitrugen, sondern auch den technischen Fortschritt vorantrieben und die institutionellen Voraussetzungen für ein prosperierendes Publikationswesen schufen. Das neue Jahrbuch der Klassik Stiftung widmet sich der Entfaltung von Kunst und Wissenschaft an den ernestinischen Höfen in Weimar, Gotha, Coburg und Eisenach. Reich bebilderte Beiträge beleuchten die Entstehung von Kunst- und Wunderkammern, die Einrichtung umfassender Archive und Bibliotheken sowie die Gründung der Herzoglich-Sächsischen Gesamtuniversität in Jena. Die Pionierleistungen im Bereich von Geografie und Kartografie rücken ebenso ins Blickfeld wie die heute kaum noch bekannte höfische Zeremonialwissenschaft. Besondere Aufmerksamkeit finden überdies einflussreiche Künstler wie Johann Georg Ziesenis und Caspar David Friedrich, die an verschiedenen ernestinischen Höfen wirkten und auf diese Weise zur Intensivierung dynastischer Austauschbeziehungen beitrugen.