With worldwide focus on the strategies used to win the Gulf War, here is a guide to ancient Oriental stratagems and their relevance today. Swiss sinologist Harro von Senger has brought together an invaluable guidebook for the West, illustrating the traditional strategic rules and survival schemes used by the Chinese for thousands of years.
"Ausgeruht den erschöpften Feind erwarten Im Jahr 342 v. Chr. trat Sun Bin vor der Übermacht des Feindes einen Scheinrückzug an. Dabei hinterließ er anfangs 100.000, dann 50.000 und am Ende nur noch 30.000 Feuerstellen. Die Verfolger glaubten nun, viele Soldaten seien desertiert und machten sich mit einer leicht ausgerüsteten Truppe auf die Verfolgungsjagd. Sun Bin aber wartete in einem Hinterhalt und konnte die feindliche Truppe vernichten." Chinesische Autoren haben seit über 2000 Jahren unterschiedliche Überlistungstechniken benannt und systematisiert. Strategeme spielen bereits in Sunzis Werk Sunzi Bingfa (Sūnzi bīngfǎ) über die Kriegskunst (etwa 500 v. Chr.) eine wichtige Rolle. Sein Kernsatz: "Alle Kriegshandlung beruht auf Täuschung". Besonders bekannt sind in China die Sechsunddreißig Strategeme, die auf General Tan Daoji († 436) zurückgehen sollen. Schriftlich wurden sie durch das Traktat Sanshiliu Ji. Miben Bingfa (Die 36 Strategeme - Geheimbuch der Kriegskunst, entstanden um 1500) überliefert. Der Verfasser ist namentlich nicht bekannt, wurde jedoch vermutlich von Zhao Benxue, einem Militärhistoriker aus der Ming-Zeit (1368-1644), oder einem seiner Schüler beeinflusst.
Die Symbiose von Weisheit und List – Der Klassiker erstmals komplett in einem Taschenbuch Strategem bedeutet (lt. Duden) Kriegslist, Kunstgriff, Trick. In China ist das Durchschauen und Anwenden von List hoch angesehen. Chinesen bedienen sich der Strategeme seit Jahrtausenden und haben sie im Laufe der Zeit immer weiter verfeinert. Sie ermöglichen kluges Planen und geschicktes Reagieren in alltäglichen und nichtalltäglichen Situationen, im Beruf und im Privatleben. In den «36 Strategemen» finden westliche Leser nicht nur Zugang zu einer wenig bekannten Planungskunst von Chinesen, sondern sie können aus deren Umgang mit List auch viel für und über sich selbst lernen. «Europäer tun gut daran, mit Hilfe dieser listsensiblen Weisheit ihre eigenen Auffassungen von Weisheit […] und damit ihre ‹Listenblindheit› zu korrigieren.» Harro von Senger
„In unserem europäischen Kulturkreis müssen wir lernen, listensensibler zu sein und die List nicht von vornherein zu verteufeln, sondern sie als etwas zum Alltag Gehörendes anzuerkennen. ... Im Chinesischen wird übrigens für die Worte List und Weisheit dasselbe Schriftzeichen benutzt.“ Harro von Senger
Nach dem Modell der – die List mit umfassenden – chinesischen Weisheit sollten auch Menschen des Abendlandes ihre Klugheit um die Dimension der Strategenkundigkeit erweitern und so ihre Weisheit optimieren sowie ihre listenblinde Passivität überwinden. Wer die Anwendung der vom Katalog der 36 Strategeme präsentierten unkonventionellen schlauen Wege der Problemlösung zu dem Zwecke erlernt, konstruktive List zu ethisch sauberen Zwecken wie beispielsweise Stressvermeidung einzusetzen und destruktive, stressfördernde Strategeme anderer zu durchschauen und zu durchkreuzen, tut schließlich nichts anderes, als den Rat Christi zu beherzigen, nicht nur „sanft wie die Tauben“, sondern auch „klug wie die Schlangen“ zu sein.