Este libro constituye posiblemente la mejor síntesis de historia de la historiografía del siglo XX publicada hasta la fecha. Su planteamiento aúna, por una parte, la concepción clásica de la síntesis historiográfica que hace accesible un corpus bibliográfico monumental a un lector no iniciado y, por otra, la investigación m
La formación del moderno Estado administrativo y de derecho en el siglo XIX es una de las innovaciones más significativas de la época, junto con el surgimiento del orden económico capitalista. Durante este siglo, todos los países europeos comenzaron a establecer estándares administrativos comparables, que incluían la obligatoriedad de mantener registros escritos, generando una gran cantidad de documentos, y la creación de jerarquías estrictas con cadenas de mando de estilo militar. Esta obra describe un periodo que, aunque promovió las libertades individuales, también sometió a la población a un control creciente por parte de una Administración eficiente y racional. El Estado de derecho, que monopolizaba la violencia estatal y contaba con una policía para proteger los derechos ciudadanos, se convirtió en un instrumento represivo en tiempos de conflictos sociales. A pesar de que la población se beneficiaba de una mayor intervención estatal en áreas como la asistencia social, la educación y la cultura, el Estado moderno requería un sistema fiscal más eficaz, lo que resultaba en aparatos recaudatorios cada vez más sofisticados. Lutz Raphael ofrece un análisis crítico que revela este doble aspecto del moderno Estado administrativo y de derecho en Europa, como garante de libertades y al mismo tiempo represor.
This book brings together authors working on some of the most significant poverty and welfare research projects on the European stage. The contributions focus broadly on the experience of being poor in England, Scotland, Ireland and Germany between 1800 and the 1940s, a theme that has received inadequate attention in the European historiography thus far. The chapters are organised into three thematic sections. The first deals with the experience of being networks, migration and survival strategies; the second with confinement, discipline, surveillance and paths to the welfare state; and the third with the symbolism of poverty.
The book explores the transformative changes in Western Europe during the 1970s, focusing on the decline of traditional industries like coal and steel and the resulting social and economic upheaval. It examines the impact on industrial workers, their careers, and communities as political agendas shifted and new social issues emerged. Key themes include the evolution of social rights, the influence of globalization and technology on work, and the personal experiences of workers navigating this period of uncertainty and change.
Dieser Band bietet eine grundlegende Einführung in die Konzepte, Probleme und Gegenstände der Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Er nimmt dabei die großen internationalen Forschungstendenzen wie den Aufstieg der Wirtschafts- und Sozialgeschichte oder die Entstehung der Mentalitätenforschung ebenso in den Blick wie den Einfluß der Geschichte des 20. Jahrhunderts auf die Entwicklung der modernen Geschichtswissenschaft - insbesondere in der Auseinandersetzung mit den Extremen von links und rechts. Lutz Raphaels souveräner Überblick ist ein unentbehrliches Kompendium für jeden, der die Entwicklung der Geschichtswissenschaft von 1900 bis zur Gegenwart verfolgen will.
Neben der Herausbildung der kapitalistischen Wirtschaftsordnung gehört die Entstehung des modernen Rechts- und Verwaltungsstaates zu den tiefgreifenden Neuerungen des 19. Jahrhunderts. Staatliches Handeln wurde effizient und berechenbar, es bot den Menschen ein höheres Maß an Sicherheit, unterwarf sie gleichzeitig aber auch einer immer systematischeren Kontrolle. Lutz Raphael legt eine kritische Bilanz vor, die in historischer Perspektive die Doppelgesichtigkeit des modernen Rechts- und Verwaltungsstaates offenbart.
In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden viele Staaten Westeuropas von einem beispiellosen Strukturwandel erfasst: Die Fabriken der alten Industrien verschwanden, Millionen von Arbeitsplätzen gingen verloren, vormals boomende Städte gerieten in die Krise und neue soziale Fragen bestimmten die politische Agenda. Was aber ist aus dem stolzen Industriebürger geworden – aus seinen Arbeitsplätzen, Karrierewegen und Wohnquartieren? Wie haben sich soziale Rechte und politische Teilhabe von Arbeiterinnen verändert, als der Wettbewerb global, das Management schlank und der Finanzkapitalismus dominant wurde? Welche Ideen und Ideologien begleiteten den Wandel? Am Beispiel der Industriearbeit in Großbritannien, Frankreich und der Bundesrepublik erzählt Lutz Raphael die außerordentlich vielschichtige und spannende Geschichte der westeuropäischen Deindustrialisierung. Sie dauerte drei Jahrzehnte, ging mit einer Steigerung der Produktivität und des Lebensstandards einher, brachte aber auch Niedriglöhne, wachsende Ungleichheiten und eine Krise der demokratischen Repräsentation. Und vielleicht das Entscheidende: Sie wirkt bis heute fort – als Vorgeschichte unserer postindustriellen Gegenwart. Dieses Buch hilft, sie zu verstehen.
Kaum eine Epoche ist in der europäischen Erinnerungskultur so präsent wie die Zeit zwischen 1914 und 1945. Millionen Europäer kamen in dieser Zeit ums Leben, in den Schlachten der Weltkriege, im Holocaust, im Bombenhagel an den Heimatfronten, bei Hungersnöten und Epidemien sowie bei ethnischen Säuberungen und in Bürgerkriegen. Eingegraben haben sich auch die Erinnerungen an wirtschaftliche Turbulenzen, materielle Not und scharfe gesellschaftliche Konflikte. Gleichzeitig brachte das Zeitalter der Weltkriege ungeahnte wissenschaftliche Durchbrüche, aufregende kulturelle Experimente und eine seitdem unerreichte intellektuelle Intensität. Lutz Raphael zeigt in seiner souveränen Synthese, wie Europa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Labor der Moderne wurde. Erst das Zeitalter der Weltkriege schuf jenes Europa homogener Nationalstaaten, das trotz der Globalisierung des 21. Jahrhunderts bis in unsere Gegenwart hinein prägend wirkt.