Als Hilda, die bescheidene, fast unsichtbare Mutter, stirbt, macht sich Charly auf Spurensuche: Wer war diese Frau, deren Leben stets unter dem Schatten einer nicht gelebten großen Liebe stand? Hilda hinterlässt ihrem Sohn ein nur unscharfes Bild. Wer war sie und wie lässt sich ein Leben überhaupt erfassen? Charly taucht tief ein in die Vergangenheit seiner Familie. In der Einsamkeit einer kroatischen Ferieninsel, weit weg von der bekannten Welt, entsteht langsam ein neues Bild von Hilda: die unerfüllten großen Erwartungen ihrer Jugend, Sommertage an der Donau mit den Söhnen, die Sonntage im schäbigen Gastgarten der nahen Tankstelle – und über allem ihre unermessliche Distanz. Hilda, die nicht wusste wohin und einfach blieb, wo sie war. Berührend und aufmerksam erforscht Walter Kohl ein Leben, für das es nur wenige Anhaltspunkte zu geben scheint. Identität und Versäumnis, scheinbare Resignation und innerer Aufbruch: eine intime Auseinandersetzung mit einer Familiengeschichte.
Walter Kohl Libros
Walter Kohl es un autor y empresario alemán. Su escritura profundiza en las complejidades de la familia y la política, explorando las intrincadas dinámicas dentro de estas esferas. El trabajo de Kohl se caracteriza por una profunda introspección y un impulso por descubrir verdades subyacentes.






Leben oder gelebt werden
Schritte auf dem Weg zur Versöhnung
Der Nr.-1-SPIEGEL-Bestseller erstmals im Taschenbuch Viele Jahre lang lebte Walter Kohl ein Leben im Schatten eines übermächtigen Namens – als »Sohn vom Kohl«. Die Belastungen der CDU-Parteispendenaffäre und der Freitod seiner Mutter wurden für ihn zur existenziellen Prüfung. In seinem berührenden Buch schildert er, wie er die tiefste Krise seines Lebens meisterte: Durch einen Prozess bewusster Versöhnung schließt er Frieden mit der eigenen Vergangenheit, mit den Eltern und mit sich selbst. Ausstattung: 8 Seiten Bildteil
Das Leere Land. Roman
- 446 páginas
- 16 horas de lectura
Walter Kohls Roman folgt einem Protagonisten, der auf den Spuren des Heiligen Severin reist, um einen Ausstellungskatalog zu schreiben. Doch seine Vergangenheit in Kanada, indianische Mythen und die Konfrontation mit seiner Familiengeschichte drängen sich in seine Gedanken. Die Reise wird zur Auseinandersetzung mit Identität und Erinnerung.
Welche Zukunft wollen wir?
Mein Plädoyer für eine Politik von morgen
Walter Kohl traf 1997, kurz vor dessen Tod, Georg Renno, Euthanasiearzt von Hartheim. Er war für das, was er getan hatte, niemals zur Rechenschaft gezogen worden und versuchte, seine Taten als Erlösung der Opfer zu rechtfertigen. Aus den Gesprächen, Recherchen und persönlichen Eindrücken entwickelt Kohl ein ebenso eindringliches wie verstörendes Psychogramm eines Täters, das auf beeindruckende Weise auch die Rolle des gleichermaßen abgestoßenen wie angezogenen Biographen reflektiert.
Schwerpunkte von Kohls Darstellung sind die Vernichtungsanstalt Hartheim bei Eferding und die „Gau-Heil- und Pflegeanstalt Niedernhart in Linz. Hartheim war - gemessen an “Effizienz" und Opferzahlen - die größte Mordanstalt im Rahmen des Euthanasie-Programms des Dritten Reiches.
Leben was du fühlst
- 208 páginas
- 8 horas de lectura
Glücklich sein trotz schwieriger Lebensumstände. Endlich leben, statt gelebt zu werden. Ist das möglich? Walter Kohl zeigt Wege auf, wie wir uns mit der Kraft der Versöhnung von langjährigen Belastungen befreien und alten Schmerz in neue Energie umwandeln können. Er ist überzeugt: Wenn wir uns unseren schmerzlichen Gefühlen offen und ehrlich stellen, können wir belastende Erlebnisse innerlich heilen und neue Lebensabschnitte friedlich, eigenverantwortlich und in Freude gestalten. Kampf oder Flucht sind typische Reaktionsmuster, um mit belastenden persönlichen Erlebnissen umzugehen.
Ein Leben ohne Gerüche? Walter Kohl erfährt nach einem folgenschweren Sturz mit dem Fahrrad, dass er seinen Geruchssinn für immer verloren hat. Angesichts der anderen, lebensbedrohlichen Verletzungen, die er sich bei dem Unfall zugezogen hat, scheint ihm sein Dasein ohne Geruchssinn zunächst eine durchaus annehmbare Perspektive. Erst nach und nach wird ihm die Tragweite dieser Beeinträchtigung bewusst. Nicht nur im sprichwörtlichen Sinn können wir einander riechen oder eben nicht. Der Umgang mit Menschen aber, die man überhaupt nicht riecht, fällt am schwersten: Nähe und Distanz geraten durcheinander, jede Art der direkten Kommunikation wird zur Herausforderung, das Erleben von Sexualität ist ebenso in Mitleidenschaft gezogen wie die Freude am Essen und Trinken. Walter Kohl hat in einer Art Autobiographie einen intimen und einzigartigen Bericht, darüber geschrieben, was es bedeutet, wenn die Erinnerung an den Duft von Speck, Rosen oder Feuer langsam abhandenkommt.
Die dunklen Seiten des Planeten
Rudi Gelbard, der Kämpfer. Eine Reflexion
Rudi Gelbard, geboren 1930, erlebte in Wien eine spannende und behütete Lausbuben-Kindheit in einer jüdischen Großfamilie. Die Idylle brach im Jahr 1938 mit dem Einmarsch der Nationalsozialisten. 1942 kam Gelbard mit seiner Familie in das KZ Theresienstadt. Dieses Lager war für die Nazis eine Art Verschiebebahnhof, von dort gingen die Transporte in die großen Vernichtungslager. Die Familie überlebte, weil seine Mutter in einer kriegswichtigen Produktion eingesetzt war. Bei der Befreiung des Lagers 1945 lebten von den etwa 10.000 Kindern, die zeitweise dort gelebt hatten, noch 1633 – unter ihnen Rudi Gelbard. Neunzehn andere Mitglieder der Großfamilie kamen nicht mehr zurück, sie waren ermordet worden. Gelbards Vater, ein gebrochener Mann, starb nach wenigen Jahren, auch seine Mutter litt ihr ganzes weiteres Leben an den Folgen des erlebten Grauens. All das prägte Gelbard für sein weiteres Leben, er wurde ein glühender Mahner wider das Vergessen und ging keiner Auseinandersetzung mit Rechtsradikalen und Auschwitz-Leugnern aus dem Weg. Schon das Kind Gelbard war im KZ „Zionist sozialdemokratischer Prägung“ geworden, wie er es selbst nennt. Heute ist er Träger hoher Auszeichnungen und weithin anerkannte Zentralgestalt der Erinnerungskultur.
In seiner ebenso engagierten wie einfühlsamen Schreibweise schildert Walter Kohl der Leben der Linzer Arbeiterin Leopoldine Feichtinger. Die Frau wurde 1920 geboren und durchlebte in ihrer Kindheit und Jugend die elendeste Zeit des vorigen Jahrhunderts. Aber auch nach dem Krieg waren die Arbeiter noch lange nicht auf Rosen gebettet. Doch die Poldi bewältigt ihr Leben im aufrechten Gang und zeigt auch noch an ihrem Lebensabend, „dass man im rasenden Trubel der Geiz-ist-geil-Zeiten Würde bewahren kann“.



