Dieses nun schon in neunter Auflage vorliegende Lexikon bringt nicht nur eine übersichtliche und klare Darstellung aller wichtigen Inhalte der antiken mythographischen Überlieferung, sondern zeigt zugleich unter Heranziehung der neuesten Literatur die religionsgeschichtliche Problematik der einzelnen Figuren der Götter- und Heldensage auf. Das Einmalige an diesem Werk ist der Versuch, das Nachleben der Gestalten und Motive des antiken Mythos in der bildenden Kunst, Literatur und Musik des Abendlandes bis zur Gegenwart anhand von über 5000 Einzelbelegen vor Augen zu führen. Ein praktisches Handbuch für jeden Gebildeten, ein Wegweiser für Studierende verschiedener Richtung, aber auch ein wertvolles Hilfsmittel zur raschen Orientierung für den wissenschaftlich Arbeitenden. Kein Wunder, daß „der Hunger“ zu einem Longseller am deutschsprachigen Buchmarkt geworden ist.
Herbert Hunger Libros






Das Denken am Leitseil der Sprache
Johann Nestroys geniale wie auch banale Verfremdung der Sprache durch Neologismen
„... als Kind schon dieser Hang zu Neologismen sage ich ...“ Dieses Bekenntnis der Dichterin Friederike Mayröcker mag auch für manch andere Autoren unserer Gegenwart gelten, die in ihrem Ringen um die Sprache sich unweigerlich zu - mehr oder weniger gelungenen - Neologismen, genialen oder banalen Neuformungen, verführen ließen. Im Zusammenhang mit Johann Nestroy hat Karl Kraus das Wort „sprachverbuhlt“ gebraucht. Dieser übertriebene Neologismus charakterisiert selbst die ungebändigte Lust des Dichters an der Verfremdung der Sprache im Dienst der Komik und oft auch der Ironie. Daß die Fülle der Neologismen und der rhetorischen Figuren so manche Banalitäten nicht ausschließt, ist verständlich, wird aber durch geniale Einfälle reichlich aufgewogen. So findet sich übrigens der moderne Beobachter (Leser oder Zuhörer) in einer gar nicht so fremden Umwelt, wenn er etwa die kaufmännische Werbetechnik in den Medien unserer Tage zum Vergleich heranzieht.
Epidosis
- 517 páginas
- 19 horas de lectura
